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Bazha-Band spielt traditionelle Musik der Jingpo
  2017-01-25 09:21:01  CRI

 

Sie hörten geraden einen Ausschnitt aus dem Lied „彩船", zu Deutsch „farbiges Boot". Gespielt wurde die Musik von der Bazha-Band der Jingpo-Nationalität. Tang Leyong, Leiter der Gruppe, erzählte uns:

„Die Bazha-Band der Jingpo-Nationalität wurde im Jahr 2010 gegründet. Seit sechs Jahren verbessern wir durch tägliches Üben unserer Spieltechnik. Mittlerweile besteht unsere Gruppe aus insgesamt 15 Künstlern. Wir führen unser Programm häufig an traditionellen Feiertagen der Jingpo auf."

Die Jingpo, eine der 55 nationalen Minderheiten Chinas, leben größtenteils im Autonomen Bezirk Dehong der Dai- und Jingpo-Nationalität in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, die sich an der Grenze zu Myanmar befindet. Nachdem Myanmar im Jahre 1885 eine Kolonie des britischen Königreichs wurde, konnten sich westliche Religionen, Sitten und Gebräuche in den Grenzgebieten verbreiten. In dieser Zeit wurde der westliche Dudelsack dank des Kulturaustauschs in der Region nach China gebracht. In ihrer Sprache nannten es die Jingpo dann „Bazha". Bao Daolong, Pfleger des Erbes der traditionellen Musik der Jingpo-Nationalität, erklärt uns mehr über Bazha.

„Die Bazha hat einen hohen und durchdringenden Ton, was zur feierlichen Atmosphäre an großen Festtagen beiträgt. Dieses Musikinstrument wurde mit der Verbreitung des Christentum und der westlichen Kultur nach China gebracht und kann hier auf eine Geschichte von rund 130 Jahren zurückblicken. Durch das Zusammenspielen mit anderen traditionellen Musikinstrumenten der Jingpo entwickelte sich allmählich der charakteristische Musikstil eine Bazha-Band. "

Wenn die Bazha-Band auftritt, werden meist auch traditionelle Musikinstrumente wie Tuliang und Dongba eingesetzt. In der Band gibt es einen jungen Künstler namens Lei Lezhuai (雷勒拽), der alle drei Instrumente spielen kann. Er ist ein innovativer Kopf und hat viele traditionelle Musikinstrumente kreativ umgebaut. Ein gutes Beispiel ist die Tuliang.

„Früher wurde die Tuliang hauptsächlich aus Bambus hergestellt. Aber jetzt mache ich sie ein wenig anders. Als Rohstoff nutze ich eine gebrauchte Tube. Dann bohre ich ein Loch in die Tube, das als Anblasloch fungiert. Beim Spielen kann man durch das Öffnen und Schließen der beiden Enden die Klänge kontrollieren. Der Ton klingt tieftraurig und gedankenvoll."

Früher arbeitete Lei in einer Reparaturwerkstatt und war mit seinem Job nicht zufrieden. Nachdem er eine Stellenanzeige der Bazha-Band gelesen hatte, entschied er sich, an der Aufnahmeprüfung teilzunehmen. Bei der Prüfung zeigte er sein musikalisches Talent und wurde Mitglied der Band. Seitdem hat sich Lei stets darum bemüht, noch mehr Musikinstrumente zu lernen. Er ist ein wichtiger Musiker in der Band geworden. Neben Bazha und Tuliang ist die Dongba ein weiteres Lieblingsinstrument von Lei.

„Das ist die Dongba, ein traditionelles Musikinstrument der Jingpo-Nationalität. Der Name bedeutet in der Jingpo-Sprache „Flöte mit Ochsenhorn". Denn am Mundstück des Instrumentes ist ein Ochsenhorn angebracht. Das Plättchen wurde ursprünglich aus Strohhalmen herstellt. Beim Spielen wird es häufig nass und funktioniert dann nicht mehr. Um dieses Problem zu lösen, habe ich es mit einem Trinkhalm aus Plastik ersetzt. "

Auf der Dongba von Lei ist das Geburtsdatum seines Sohns eingraviert. Für Lei ist das von großer Bedeutung. Wenn sein Kind groß ist, wird Lei ihm beibringen, wie man die traditionellen Musikinstrumente der Jingpo spielt.

„Das Wissen um diese Musikinstrumente würde verloren gehen, wenn es nicht an jüngere Generationen weitergeben würde. Sie sind Kulturschätze unserer Nationalität und wir müssen sie schützen, bevor es zu spät ist."

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Zheng An

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