Der erste China-Cup hat vom 10. bis 15. Januar in der südchinesischen Stadt Nanning stattgefunden. Neben China haben an dem neuen Fußballturnier drei weitere Nationen teilgenommen: Chile, Island und Kroatien. Im Finale konnte sich Chile mit 1:0 gegen Island durchsetzen und den Wettbewerb gewinnen. China sicherte sich im Spiel gegen Kroatien im Elfmeterschießen mit 5:4 den dritten Platz.

Da viele europäische Ligen keine Winterpause haben, waren viele Weltstars der Nationalmannschaften nicht nach China gereist. Der chinesische Nationaltrainer Macello Lippi sieht das Turnier in erster Linie ebenfalls nur als Gelegenheit, junge Talente für die Nationalmannschaft auszuwählen. Das Niveau des ersten China-Cups war dadurch viel niedriger, als von chinesischen Fußball-Fans erwartet.

„Unser Ziel habe ich vorher schon mehrfach betont. Ich will durch dieses Turnier zwei bis drei Spieler für die Nationalmannschaft finden. Im März haben wir zwei entscheidende Spiele zur Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland."

In der chinesischen Nationalmannschaft traten beim China-Cup nur zwei Spieler auf, die vorher bereits für China gespielt haben. Einige Fans sind daher mit dem Ergebnis zufrieden, da sie von den jungen Spielern Mut und Können gesehen haben. Auch Lippi gibt sich mit der Platzierung zufrieden.

„Kroatien ist viel stärker als China, obwohl diese Mannschaft auch nur junge Spieler nach China mitgebracht hat. Durch den Sieg wissen wir, wenn wir uns bei jedem Spiel so viele Mühe geben wie heute, müssen wir keine Angst vor starken Gegnern haben. Natürlich werde ich niemals behaupten, dass wir jeden Gegner besiegen können. Aber mit dieser Mentalität und mit Kampfgeist können wir unseren Fans zeigen, was wirklich in uns steckt. Beim Spiel ist der Verlauf wichtiger, als das Ergebnis."

Aber nicht alle Fans sind mit dem Turnier zufrieden. Wenn der China-Cup wirklich als internationales Turnier etabliert werden solle, müsse mehr Wert auf das Turnier gelegt werden, so die kritischen Stimmen. Die anderen drei Mannschaften seien natürlich stärker als China. Aber wenn sie nur junge Spieler nach China schickten, könne die chinesische Mannschaft dadurch nicht vernünftig trainiert werden.

Vielleicht ist es beim nächsten China-Cup möglich, die Veranstaltung so zu planen, dass die Fans starke Nationalmannschaften sehen können. Chinesische Fußballfans hoffen zumindest, dass der China-Cup eine große Zukunft hat und bei der nächsten Austragung sollen dann auch bereits acht Nationalmannschaften antreten.