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Taiwaner Internet-Opa findet Familienangehörige im Netz
  2017-01-13 14:51:11  cri

 

„Laoxia" (老夏) und „Cui'e"(脆鹅),so nennt die junge Frau aus Taiwan, Xia Dexuan ihren 94-jährigen Großvater und ihre 84-jährige Großmutter. Geboren im Nordosten Chinas war „Laoxia" in seiner Jugendzeit wegen Kriegswirren in seiner Heimat auf die Inselprovinz Taiwan geflohen. Dort verliebte er sich in „Cui'e" und verbringt mit ihr über 60 Jahren zusammen.

„Laoxia" leidet schon seit ein paar Jahren an Alzheimer. Viele Sachen vergisst er: Wo er wohnt, wie er heißt, was er gerade gegessen hat … alles. Doch drei Sachen sind ihm fest in den Kopf eingebrannt. Die erste ist die Liebe für seine Frau „Cui'e".

„Laoxia" hängt sehr an seiner Frau und will keine Sekunde von ihr getrennt sein. Wenn sie auch nur zum Gemüsemarkt geht, wird „Laoxia" sofort unruhig zuhause. (Atmo) „Ich gehe sie suchen", entscheidet „Laoxia" trotz des Widerstands seiner Enkeltochter. Bei einer Temperatur von über 30 Grad kommt die Strecke von Zuhause bis zum Gemüsemarkt für „Laoxia" einer halben Weltreise gleich. Als er seine geliebte Frau aber endlich findet, prasselt sofort ein Schauer von Vorwürfen von ihr auf ihn nieder. „Cui'e" befürchtet, dass die lange Strecke ihren Mann zu sehr anstrengen würde. „Laoxia" kichert nur. Seiner Enkelin verriet er, dass er ganz wie ein Gentleman vor dem Betelnuss-Laden an der Straßenecke auf seine Lady warten wollte.

Eine andere Sache, die „Laoxia" nie vergisst, ist die Liebe für seine Enkeltochter. Dem Wunsch von zahlreichen Fans nachkommend bittet Xia Dexuan ihren Großvater, das aufzuschreiben, was er im Moment am liebsten sagen möchte. Nach langem Überlegen schreibt „Laoxia", der schon lange keinen Stift mehr in die Hand genommen hat, mit zitternden Händen einen Satz für seine Enkelin auf: „Alle lieben dich, Opa liebt dich mehr". (Atmo) Zwar mit Schreibfehlern rührt der einfache Satz Xia zu Tränen.

Mit den kleinen Videos versucht Xia Dexuan auch, die Gesellschaft auf Alzheimer und die Folgen aufmerksam zu machen.

Die Heimat, die „Laoxia" in seiner Jungend schon wegen des Krieges verlassen hatte, ist die dritte Sache, von der er häufig redet.

„Ich vermisse Nordostchina. Dort ist meine Heimat, dort bin ich geboren. Ich selber weiß auch nicht mehr, wie lange ich von der Heimat weg bin."

„Laoxia" glaubte immer, dass alle seine Familienangehörigen schon tot sind. Doch eine Nachricht brachte eine riesen Überraschung. Der Enkel des Bruders von „Laoxia" hat zufällig die Videoserie gesehen und seinen Großonkel erkannt, weil er seinem Großvater sehr ähnelt. Zwar ist er nicht vertraut mit der Nutzung von Instagram, doch mithilfe vieler Internetuser ist es ihm schließlich gelungen, mit Xia in Kontakt zu kommen. „Kein Wort kann meine Stimmung im Moment beschreiben. Ich kann nur weinen", schrieb Xia Dexuan auf Instagram aufgeregt. User des chinesischen Mikroblogs Weibo freuen sich ebenfalls für den niedlichen Opa. „Ich bin so happy für den alten Opa", schrieb Senyan Sylvia, „nichts ist schöner als den Wunsch eines alten Menschen zu erfüllen. "

„So verrückt! Mein Gesicht ist nun in Tränen gebadet, fünf Taschentücher habe ich verbraucht", kommentiert Qisigao.

Die Kraft des Internets ist mächtig. 2016 endet mit solch einer herzerwärmenden Geschichte. 2017 warten wir auf neue.

Text von Hu Hao

Foto via weibo.com

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