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Wie Chinesen ihre erwachsenen Kinder zur Weißglut bringen
  2017-01-11 10:13:44  CRI

 

Zu Beginn des neuen Jahres hat der chinesische Instant-Messaging-Dienst Yixin eine Online-Untersuchung über das Kommunikationsverhältnis zwischen chinesischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern durchgeführt. Die Teilnehmer wählten dabei unter anderem fünf häufige Sätze ihrer Eltern, die sie am schnellsten verärgern und in Verlegenheit bringen.

„Schau mal den Sohn/die Tochter von denen!"

„Das ist alles nur zu deinem Besten."

„Unsere Zukunft ist auf dich angewiesen."

„Keiner wird dich mehr wollen, wenn du jetzt nicht heiratest."

„Wie kannst du immer noch so unvernünftig sein?"

Das sind die fünf Sätze, die die Teilnehmer der Studie von ihren Eltern am meisten hassen. Insbesondere die Einmischung in ihr Liebesleben erntet tiefe Abneigung. „Meine Eltern beharren hartnäckig darauf, mich zum Heiraten zu drängen", erklärt der Internetnutzer „Xinlidong" bei der Untersuchung. „Jedes Mal wenn ich mit ihnen telefoniere, fangen sie an zu erzählen, dass schon wieder irgendein Kind von einer Bekannten geheiratet hat oder jemand, der jünger ist als ich, ein Kind bekommt. Das nervt mich wirklich und ich muss einfach auflegen."

Neben den Kommentaren halten viele Untersuchungsteilnehmer außerdem einige bestimmte Online-Verhaltensweisen ihrer Eltern für besonders Wut erregend. Unter anderem die unpassende Nutzung von Memes und Smileys beim Chatten. Die Internetnutzerin „Mohui" erzählt:

„Seitdem sich meine Mutter mit der Chat-App Wechat vertraut gemacht hat, versucht sie immer wieder, mir irgendwelche Männer darüber vorzustellen. Das kann ich noch dulden. Aber die Smileys und Memes, die sie während des Chats mit mir und dem fremden Mann sendet, sind oft extrem peinlich. Entweder es sind zwei sich küssende Zeichentrickfiguren oder das Bild des ‚Success Kid' mit der Unterschrift ‚Viel Erfolg'."

Ein weiterer Internetuser mit dem Namen „fapiaofapiao" beschwert sich, dass seine Eltern besonders gerne „Wissen" oder Nachrichten weiterleiteten, die allerdings nicht fundiert seien. Beiträge wie „Drei Früchte, die zu Krebs führen könnten" oder „Teile die Nachricht und telefonier kostenlos" bekomme er fast jeden Tag von seinen Eltern und müsse sie immer wieder widerlegen.

Die Online-Untersuchung wies darüber hinaus auf einen auffälligen Gesprächsmangel zwischen den erwachsenen Kindern und ihren Eltern hin. Über 40 Prozent der Chinesen, die nicht mehr im Elternhaus leben, telefonieren jede Woche oder gar jeden Monat nur einmal mit ihren Eltern. Dieses seltene Telefongespräch dauert dann normalerweise nicht länger als zehn Minuten und begrenzt sich meistens auf das Erkunden nach dem Wohlbefinden.

Text von Hu Hao

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