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Mythos Chih Yuan: Versunkenes Kriegsschiff identifiziert
  2017-01-03 12:14:12  cri

Chinesische Archäologen sind derzeit dabei, anhand der Ausgrabungsarbeit an einem Panzerschiff die tragische Geschichte einer Seeschlacht vor mehr als 100 Jahren zu rekonstruieren. Die Tageszeitung China Daily berichtete.

Der gepanzerte Kreuzer Zhiyuan (ursprünglich „Chih Yuan") ist den Chinesen schon seit langem ein vertrauter Begriff. Das Schiff gilt vor allem als ein Zeitzeuge von Mut, Schmerz und vergangenem Ruhm in der chinesischen Geschichte.

Das Wrack wurde im Jahr 2013 auf sandigem Untergrund im Gelben Meer entdeckt, 50 Kilometer vor Dandong, einer Hafenstadt in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Archäologische Nachforschungen haben Anfang 2014 begonnen.

Laut dem National Center of Underwater Cultural Heritage hat sich aus den inzwischen abgeschlossenen Felduntersuchungen ergeben, dass das Wrack tatsächlich eines der sagenhaftesten Schiffe in der neuzeitlichen chinesischen Geschichte ist. Mehr als 200 Fundstücke aus dem Wrack seien bisher an die Wasseroberfläche gebracht worden, darunter Waren des täglichen Bedarfs, Konstruktionsmaterial und Waffen. Etwa 30 Gegenstände wurden im vergangenen Jahr geborgen, viele davon beweisen zweifelsfrei die Identität des alten Schiffes, wie Keramikplatten mit „Chih Yuan" und „Imperial Chinese Navy" Gravuren.

Zu den im vergangenen Jahr gefundenen Gegenständen zählten überdies ein Gatling-Geschütz, ein Kompass, ein Teleskop mit dem eingravierten Namen "Chin Kin Kuai" (Erst-Offizier des Schiffs, Chen Jinkui), ebenfalls in lateinischen Buchstaben.

„Die neuen Forschungsergebnisse von 2016 zeigen bereits eindeutig, dass das Wrack der Kreuzer Zhiyuan ist", sagte Zhou Chunshui, Leiter des Archäologen-Teams.

Zhiyuan wurde von 1885 bis 1887 in Newcastle, Großbritannien gebaut und diente anschließend der Beiyang-Flotte der Qing-Dynastie (1644-1911). Am 17. September 1894 kam es unweit der Mündung des Yalu-Flusses im Gelben Meer zwischen China und Japan zu einer großanlegte Seeschlacht. Dabei wurde der Kreuzer mitsamt Kapitän Deng Shichang und 245 Besatzungsmitgliedern versenkt. Nur sieben Seemänner überlebten.

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