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Shanghai erhöht Einsatz zum Schutz von lokalem immateriellem Kulturerbe
  2016-12-15 09:46:46  CRI

 

Studenten aus 15 Universitäten in Shanghai haben nun die Gelegenheit, ihr Verständnis für das immaterielle Kulturerbe Chinas zu vertiefen, zum Beispiel bei Kursen über antike chinesische Handwerksfertigkeiten.

Liu Xiaoyan ist eine Studentin an der Pädagogischen Universität Shanghai. Es ist das erste Mal, dass sie sich mit Bambus-Bildhauerei auseinandersetzt. Sie findet das Kunsthandwerk sehr interessant.

„Ich hatte vorher keine Gelegenheit, diese Kunstfertigkeit zu erlernen. Wenn es mehr Kurse gibt, möchte ich mich weiter mit ihr auseinandersetzen."

Bambus-Skulpturen waren während der Qing-Dynastie vor ungefähr 400 Jahren im Yangtze-Flussdelta besonders populär. Bildhauer aus Jiading, einem Stadtteil der heutigen Metropole Shanghai, waren wahre Meister der bildhauerischen Techniken. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind diese Techniken jedoch allmählich in Vergessenheit geraten. Um das Kulturerbe zu schützen, wurde die Bambus-Bildhauerei im Jahr 2006 in die nationale Liste für immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Vor zwei Jahren wurden in Grund- und Mittelschulen in Jiading Kurse für Bambus-Skulpturen eingeführt. Ziel ist es, den kulturellen Schatz zu fördern. Es gibt heutzutage aber nur vier Bildhauer, die qualifiziert sind, die Kurse zu leiten. Die Bildhauerin He Xin ist eine von ihnen.

„Viele Schüler zeigen großes Interesse für diese Kunstfertigkeit. Aber wir können in jeder Schule nur einen Kurs anbieten. Aufgrund des Mangels qualifizierter Fachkräfte kann der Bedarf nicht gedeckt werden."

Bislang wurden 55 alte Kunstfertigkeiten, die ihren Ursprung in Shanghai haben, in die nationale Liste für immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Die Weitergabe der Kulturschätze an die jüngeren Generationen hat sich jedoch als schwierig erwiesen. Die Pädagogische Universität Shanghai bietet ihren Studenten nun verschiedene Kurse über immaterielles Kulturerbe an. Ziel ist es, mehr qualifizierte Lehrer auszubilden. Zudem wurde in der Universität auch ein Unterricht für traditionelle chinesische Musikinstrumente eingeführt, zum Beispiel für Guqin, ein antikes chinesisches Zupfinstrument. Jin Guozhong, ein Zuständiger der Musikschule der Pädagogischen Universität Shanghai, erklärt:

„Durch eine Zusammenarbeit mit dem Shanghaier Guqin-Verband wollen wir einen entsprechenden Musikkurs an unserer Musikschule einführen. Nach dem Abschluss des Studiums sind unsere Absolventen dann qualifiziert, an anderen lokalen Schulen zu unterrichten. Es ist eine praktische Weise, die geschätzten Traditionen zu bewahren und weiterzugeben."

Alte Kunstfertigkeiten können eine wichtige Rolle in der modernen Gesellschaft spielen. Chen Xingzhi, eine Beutel-Produzentin, begrüßt die Kurse und hofft, dass junge Menschen dadurch auf neue Ideen kommen.

„Wir reisen umher, um Inspiration für neue Produkte zu finden. Wir sehen einige der Techniken in der modernen Modeindustrie. Wir hoffen, dass junge Studentinnen und Studenten, die traditionelle Kultur lieben, mit uns kooperieren, um mit alten Techniken neue Produkte zu entwickeln."

Die Studenten der Pädagogischen Universität Shanghai können bis zu zehn Kunstfertigkeiten lernen, die entweder auf der nationalen oder der städtischen Liste für immaterielles Kulturerbe stehen. Dazu zählen auch Siegel- und Tintenherstellung.

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Kong Jie

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