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Smog-Free-Tower in Beijing – Geheimmittel gegen Smog oder reine Aktionskunst
  2016-12-09 10:58:20  cri

 

Es ist wieder Winter und das bedeutet, die Einwohner Beijings sollten ihre Atemmasken aus dem Schrank holen, denn es ist Smog-Zeit. Aus meteorologischen Gründen und aufgrund der zentralen Heizung ist die Luftverschmutzung in der kalten Jahreszeit in Nordchina besonders stark. Was lässt sich abgesehen von der Ausstattung mit Atemmasken dagegen tun? Der niederländische Designer Daan Roosegaarde hatte eine Idee. Er hat einen Smog-Free-Tower entworfen und ihn im Beijinger Künstlerviertel 798 bauen lassen. Angeblich soll der Turm in Zukunft in weiteren Stadtteilen der Hauptstadt verbreitet werden, wenn er gut gegen den Smog anschlägt. Zwei Monate sind nun vergangen. Aber ist der Turm in der Tat ein Geheimmittel gegen die Luftverschmutzung oder nur reine Aktionskunst?

Ein sogenannter Smog-Free-Tower wurde von dem niederländischen Designer Daan Roosegaarde entworfen und steht seit Ende September im Beijinger Künstlerviertel 798. Der Designer erklärt zu seinem Turm:

„Beim Designen des Turms wurde ich von chinesischen buddhistischen Tempeln inspiriert. Wir befinden uns gerade in der saubersten Region Beijings. Es ist 75 Prozent sauberer als im Rest der Stadt. Der Turm reinigt innerhalb einer Stunde 30.000 Kubikmeter Luft. Er benötigt ganz wenig Strom und gibt saubere Luft an die Region ab, kostenlos."

Daan Roosegaarde hat die Ambition, seinen Smog-Free-Tower in weiteren Teilen der Hauptstadt aufzubauen. Zudem möchte er einen Smog-Ring verkaufen.

„Die Abfallstoffe werfen wir nicht einfach weg. Wir sammeln den Schmutz, komprimieren ihn und füllen ihn in einen winzigen Glass-Behälter an einem Ring. Wenn man den Ring trägt, bedeutet das, dass man 1.000 Kubikmeter saubere Luft für die Stadt beigetragen hat. Sie scheinen recht beliebt zu sein."

Die Touristen im Künstlerviertel 798 stehen dem sieben Meter hohen Turm allerdings skeptisch gegenüber.

„Ich glaube nicht, dass er wirklich funktioniert. Es ist wie ein Tropfen auf den heißen Stein."

„Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, wie viel das Zeug kostet und wie es funktioniert. Ich weiß nicht, ob es eine Art von Kunst ist oder ob es wirklich funktioniert."

Professor Wu von der Pädagogischen Universität Peking erklärt, die Funktion des Turms sei verschwindend gering.

„Theoretisch kann der Turm jede Stunde 4,5 Gramm Schadstoff aus der Luft filtern. Aber das ist das theoretische Maximum und auch diese Menge entspricht nur einer kleinen Löffelspitze. Gegen den Smog ist solch ein Turm kaum effektiv. Er dient mehr als psychischer Trost oder künstlerisches Werk, wie des Kaisers neue Kleider."

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