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Armutsbekämpfung durch Online-Handel in Longyan
  2016-12-12 18:35:43  cri

Fu Ruhui ist Landwirt im Dorf Wulong im Vorort der Stadt Longyan in der südostchinesischen Küstenprovinz Fujian. Da sowohl seine Eltern, als auch sein Bruder sich in schlechtem gesundheitlichem Zustand befinden, ist die Familie in große finanzielle Not geraten. Fu Ruhui hatte keine andere Wahl, als sein Leben als Wanderarbeiter in einer Großstadt aufzugeben und in sein Heimatdorf zurückzukehren, um sich um seine kranken Familienmitglieder zu kümmern. Fu sagt:

"Wir leben hauptsächlich vom Gemüseanbau. Ich bewirtschafte etwa zwei Hektar Land. Unsere Produkte werden größtenteils in andere Gegenden geliefert. Das Geschäft läuft inzwischen nicht mehr so gut. Wir hoffen, dass die Regierung uns bei der Erweiterung von Absatzkanälen helfen kann, zum Beispiel dem Online-Handel."

Um mehr Bauern wie Fu Ruhui zu helfen, hat die Stadt Longyan in den letzten Jahren den elektronischen Handel auf dem Land tatkräftig unterstützt. Im August 2015 unterzeichnete der Kreis Shanghang mit Chinas größter Firmengruppe Alibaba einen Vertrag über die Errichtung von Servicestellen des Online-Auktionshauses Taobao. Auch im Dorf Wulong wird eine Taobao-Servicestelle errichtet. Dorfvorsteher Liao Defang erläutert:

"Mit der Taobao-Servicestelle wird der Einkauf von älteren Dorfbewohnern jenseits der 50 erleichtert. Diesen wird beigebracht, wie man Dinge online kauft. Wir wollen unsere eigenen Produkte auch auf dieser Plattform anbieten."

Liao Yanhe hat nach dem Abschluss seines Studiums ein eigenes Geschäft in seiner Heimat eröffnet. Er verkauft Reiswein, eine typische Spezialität der Region. In seiner Reisweinbrauerei wird das traditionelle Brauverfahren strikt eingehalten. Dank der Online-Handelsplattform ist die Longyaner Spezialität nun auch online erhältlich. Liao Yanhe erläutert:

"Wir liefern hauptsächlich nach eingegangenen Bestellungen. Jährlich werden zehn bis 15 Tonnen Reiswein abgesetzt, damit nehmen wir 200.000 bis 300.000 Yuan ein. Wir haben 2014 mit dem Online-Geschäft angefangen. Der Absatz hat sich fast verdoppelt. Die Hälfte unseres Absatzes stammt vom Online-Handel, die andere Hälfte aus dem konventionellen Handel."

Der Boom des Online-Handels in Longyan hat zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Ähnlich wie Liao Yanhe kehrte auch Zhan Weijie nach Abschluss seines Studiums in seine Heimat zurück und gründete eine eigene Firma.

"Heutzutage gibt es viele Studenten, die nach Absolvierung ihres Studiums aufs Land zurückkehren und eigene Firmen gründen. Ich bin einer von ihnen. Ich habe diese Entscheidung getroffen, weil ich finde, dass es sehr bedauernswert ist, dass viele Spezialitäten aus meiner Heimat der Außenwelt unbekannt sind. Mein Vater hat beispielsweise Shiitake-Pilze gezüchtet, die kaum Absatz fanden. Der Preis war aber extrem niedrig. Jetzt kaufen wir die Shiitake in meiner Heimat ein und verkaufen sie online. Da die Pilze von guter Qualität sind, machen sich die Bauern gar keine Sorgen um den Absatz."

Der boomende Online-Handel ist vor allem der Begünstigungspolitik der Lokalregierung von Longyan zu verdanken. Jede dörfliche E-Commerce-Servicestelle erhält zum Beispiel einmalig einen Zuschuss in Höhe von 20.000 Yuan RMB. Und auf diese Weise sollen immer mehr Dorfbewohner der Region ihren Weg aus der Armut finden.

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