Verheißungsvoller Duft und weihnachtliche Klänge umfingen die Besucher beim Betreten des Geländes der Deutschen Botschaft in Beijing am vergangenen Samstag. Laut Veranstaltern waren die Vorverkaufstickets bereits zwei Wochen nach Verkaufsbeginn vergriffen gewesen, und auch der Andrang an der Tageskasse war groß. Pünktlich um 11:30 Uhr eröffnete der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in China und Schirmherr der Veranstaltung, Michael Clauss, der Tradition gemäß den Markt, der immer am Samstag vor dem ersten Advent auf dem Botschaftsgelände stattfindet. Rund zehn Monate hatten die Planungen des Großevents durch das Organisationsteam insgesamt in Anspruch genommen. Ebenso lang haben auch die Frauen der Deutschen Community sich immer wieder in ihrem Atelier auf dem Gelände der Firma Siemens getroffen und gemeinsam designt, genäht und gewerkelt, berichtet Meggy Stasinski, Leitung der basarinternen Handarbeitsgruppe „Die Weihnachtsengel".

„Also wir verkaufen hier heute hauptsächlich Weihnachtsdekorationen, Kränze alles eigentlich für Weihachten."

„Wir arbeiten seit einem Jahr in unserer Weihnachtswerkstatt und jeden Mittwoch treffen wir uns für vier Stunden und basteln schön und fleißig."

35 Aussteller boten einen bunten Mix aus Selbstgemachtem, Aktivitäten für Groß und Klein und einem Speisenangebot, wie es wohl auf jedem deutschen Weihnachtsmarkt zu finden ist. Wer wollte, konnte sein Glück bei der Tombola versuchen, beim Nikolaus oder dem Berliner Bär auf ein Selfie vorbeischauen, einfach nur gemütlich einen Glühwein trinken, der Musik lauschen oder erste Weihnachtseinkäufe tätigen.

In den Nachmittagsstunden erreichte der Trubel auf dem Basargelände seinen Höhepunkt. Die mäßigen Luftwerte schienen nur wenige abgehalten zu haben.

Gute Gründe für einen Besuch auf dem Basar gab es viele:

„Das Bier, es ist viel los, gute Stimmung ein bisschen Heimatgefühl in Peking, alles perfekt, die Bratwurst ist sehr gut, das muss man sagen!"

Alle Einnahmen des Basars werden karitativen Zwecken zugeführt.

Auch die acht Sozialprojekte, die dieses Jahr mit den Erlösen des Basars unterstützt werden, waren jeweils mit selbstgefertigten Produkten und Infomaterialien auf dem Markt vertreten. So wie die Organisation Dew Drops Little Flower. Vertreterin Rebekka Bodden erzählt, warum der Basar für die Projekte so wichtig ist:

"Wir sind eines der ausgewählten Charityprojekte, das sich heute auf dem Basar präsentiert. Wir wollen auf unsere Arbeit aufmerksam machen und auch ein paar unserer handgemachten Produkte verkaufen. Das Geld, das wir durch den Basar bekommen, verwenden wir, um uns um die 30 Babys zu kümmern, die momentan in unserer Obhut leben. Es sind Kinder vom Neugeborenen bis zu einem Alter von 5 Jahren, die alle medizinische Betreuung brauchen und ein Dach über dem Kopf, gerade wo es jetzt so kalt ist. Das gespendete Geld verwenden wir, um diesen Kindern ein liebevolles Umfeld zu schaffen, in dem sie gesund werden, wachsen und lernen können. Ich freue mich, dass hier so viele verschieden Kulturen zusammenkommen, zusammenarbeiten und das verkörpern, um was es bei Weihnachten geht – anderen helfen und Anlass zur Hoffnung geben."

Im vergangenen Jahr konnte das Basarteam, dank der Unterstützung seiner Sponsoren, mehrheitlich deutsche Firmen mit Dependance in Beijing, und dank der Einnahmen aus dem Ticketverkauf und dem Verkauf an den Ständen, umgerechnet über 100.000 Euro für die gute Sache spenden. Die Einnahmen des diesjährigen Basars werden in einer Feierstunde Anfang Dezember an die ausgewählten, begünstigten Sozialprojekte übergeben.

von Svenja Schmidt