Einem Bericht der China Association for Alzheimer's Disease zufolge wird nur ein Fünftel chinesischer Demenzpatienten richtig diagnostiziert. „Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung ist China stark von der Alzheimer-Krankheit betroffen", sagte Wang Luning, Vorsitzende der Vereinigung. „Viele Leute, darunter auch Ärztinnen und Ärzte, haben eine falsche Vorstellung von dieser Krankheit. Das ist ein wesentlicher Grund, weshalb seit langem eine niedrige Erfolgsquote bei der Diagnose und Behandlung von Alzheimer besteht. "

Diese Ansicht teilt Zhang Zhenxin, Professorin mit dem Fachgebiet Demenz des Peking Union Medical College Hospital. Sie sagte, allgemein herrsche die falsche Auffassung, dass es sich bei Demenz um ein natürliches Resultat des Alterungsprozesses handele.

Viele Patienten würden von ihren Familien erst ins Krankenhaus gebracht, wenn die Erkrankung bereits stark fortgeschritten sei, so Zhang weiter. Überdies könnten falsche Diagnosen eine effektive Behandlung der Patienten verzögern.

„Demenz ist eng mit dem Alter verbunden", erklärte Zhang Shouzi, Psychiater am Beijinger Geriatrischen Krankenhaus. „Bei den meisten Demenzkranken tauchen die Symptome bereits ab dem 60. Lebensjahr auf. Bis zu 40 Prozent der Chinesen, die das Alter von 85 Jahren erreichen, sind besonders gefährdet, Demenz zu entwickeln."

Es gibt noch kein Heilmittel für Demenz und fast alle Erkrankten verlieren schließlich die Fähigkeit, sich selbst zu versorgen. Dennoch könnten eine frühe Diagnose und die richtige Behandlung die Auswirkungen der Krankheit kontrollieren und verzögern. Ein gewöhnliches Frühzeichen der Alzheimer-Krankheit ist das Vergessenen jüngster Ereignisse (Verlust des Kurzzeitgedächtnisses). Im Laufe der Erkrankung kann es dann zu schwerwiegenderen Problemen wie Sprachproblemen, Orientierungslosigkeit, Stimmungsschwankungen und Motivationsverlust kommen.