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Yongning – Heimat des Lampiongesangs und –tanzes der Yi
  2016-11-22 15:25:22  cri


Im Autonomen Bezirk Hani in der südwestchinesischen Provinz Yunnan liegt das Dorf Yongning. Hier lebt die nationale Minderheit Yi. Die Yi sind nicht nur für ihre lange Geschichte, sondern auch für den „Lampiongesang und -tanz" bekannt.

Lampions sind in China in vielen Gebieten nationaler Minderheiten zu einer Unterhaltungsform bei Feierlichkeiten geworden. Sie werden mit Gesang und Tanz, Opern und Volksmusik verbunden. Die Lampiongesänge und –tänze der Yi besitzen durch ihre speziellen Eigenschaften der Minderheit eine ganz besondere Anziehungskraft.

Die Dorfbewohner von Yongning in der südwestchinesischen Provinz Yunnan sind zum Großteil Angehörige der Nisu, einer Zweiglinie der Yi. Die Lampionkultur der Nisu kann Hunderte von Jahren zurückverfolgt werden. Im Jahr 2006 wurde Yongning in die Liste für immaterielles Kulturerbe des Autonomen Bezirks Honghe aufgenommen und hat den Titel „Heimat des Lampiongesangs- und –tanzes der Yi" erhalten. Der Schutz des Lampiongesangs- und –tanzes der Yi ist stark vom Schutz der Sprache und Kultur der Einheimischen abhängig. Jiang Jinmei, Direktorin der Zentrale für Radio und Fernsehen der Stadt Yusheng, erklärt:

„Die Sprache, die Bräuche und die Kleidung werden hier sehr umfassend geschützt. In anderen Dörfern ist die eigene Sprache vielleicht schon verschwunden, aber in diesem Dorf können sowohl die Kinder, als auch die Senioren die Nisu-Sprache sprechen."

Yang Yinghua ist bereits 76 Jahre alt. Zu singen und zu tanzen, fällt ihr aber immer noch sehr leicht. Schon in ihrer Jugend liebte sie Gesang und Tanz.

„Im Dorf Yongning können viele Leute den Lampiontanz tanzen, deshalb wollte ich hier bleiben, um den Tanz weiter zu lernen. Ich war nicht bereit, einen Mann aus einem anderen Dorf zu heiraten. Ich wollte nur hier bleiben und tanzen. Ich liebe den Lampiontanz einfach."

2013 wurde Yang Yinghua zum Überlieferer für den Lampiongesang und –tanz ernannt. Seitdem singt und tanzt sie nicht nur selber, sondern unterrichtet auch Kinder und Jugendliche. Darauf ist sie sehr stolz.

"Ich habe viele Schüler, es sind bestimmt 300. In jeder Klasse gibt es 20 bis 30 Leute. Ich möchte diese Kunstform verbreiten und sie anderen beibringen."

Die Lampions von Yongning ziehen neben den Einheimischen auch viele Besucher an. Die Leiterin des Dorfzentrums für die Verbreitung und den Unterricht des Lampiongesangs und –tanzes der Yi, Li Mei, ist in das Dorf gekommen, weil sie die Kultur bewundert hat.

"Meine Mutter stammt aus Yongning. Sie sang die Lampionlieder beim Sticken. Ich saß neben ihr und mochte sie sehr. Als Erwachsene habe ich in das Dorf eingeheiratet. Danach habe ich hier den Tanz gelernt und ihn dann anderen beigebracht."

2011 hat die Regierung des Autonomen Bezirks Honghe über eine Million Yuan RMB investiert und das Zentrum für die Verbreitung und den Unterricht des Lampiongesangs und –tanzes der Yi gegründet. Dadurch sollte den Dorfbewohnern ein Ort für die Verbreitung ihrer Kultur zur Verfügung gestellt werden. Die 46-jährige Li Mei ist inzwischen auch zu einem Überlieferer des Kulturerbes geworden und möchte es an noch mehr Menschen weitergeben. Sie besitzt viele Fotos von Kindern, die den Lampiontanz aufgeführt haben.

"Seit 2007 organisieren wir Kinderklassen, damit die Kinder aus dem Dorf den Lampiontanz aufführen können. Das sind die ersten Gruppen. Jedes Jahr bilden wir eine Gruppe mit gleichaltrigen Kindern. Die Leute in diesem Dorf können alle singen und tanzen. Selbst Babys tanzen, wenn sie die Musik hören."

Verfasst von: Yu Yue

Gesprochen von: Liu Xinyue

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