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Der Pfau ist in den Augen der Dai, einer nationale Minderheit in Südwestchina, ein Symbol des Glücks. Im Autonomen Bezirk Dehong der Dai und Jingpo in der südwestchinesischen Provinz Yunnan ist der Pfau-Kult allgegenwärtig. Es gibt den Pfauentanz, das Pfauenlied und Pfauenkleider…
„Der Pfau bedeutet in meinen Augen Schönheit. Wenn ich auf der Bühne den Pfauentanz tanze, stelle ich einen lebendigen Pfau dar."
Yituan ist ein Pfauentänzer der Dai. Er erzählt uns über seine Erfahrung mit dem Pfauentanz. Er ist der Sohn des bekannten Dai Tanzkünstlers Maoxiang. Von klein auf tanzte Yituan den Pfauentanz, und denkt, fühlt und bewegt sich schon fast wie ein echter Pfau. Er tanzt vor uns im grünen Pfaukleid den Pfauentanz in einem lokalen Zoo in Dehong. Einige Pfauen gehen ruhig an ihm vorbei und man den Eindruck, dass Yituan schon ein Mitglied der Pfaufamilie ist.
„Beim Pfauentanz ahmt man hauptsächlich die Bewegungen eines Pfaus bei Laufen und Radschlagen nach."
Der Pfauentanz ist ein uralter Tanz der Dai. Früher tanzten nur die Männer den Pfauentanz, weil nur die männlichen Pfauen ein Rad schlagen. Die Tänzer drücken den Wunsch der Dai nach Glück durch die Nachahmung der Bewegungen des Pfaus aus. An Feiertagen tanzen die Dai immer den Pfauentanz. Die Dai glauben, dass der Pfau ein göttlicher Vogel ist und eigentlich Buddha in Vogelgestalt. In den Sutras ist der Pfau der Vogel des Glücks.
In der Stadt Ruili, an der Grenze zu Myanmar in Dehong, gibt es auch viele gute Pfauentänzer. Im Dorf Hansha treffen wir Yuexiang, einen landesweit bekannten Pfauentanzkünstler. Der 70jährige Yuexiang tanzt immer noch jeden Tag auf der Bühne im Dorf. Er hofft, dass immer mehr Leute den Pfauentanz kennenlernen und lernen. Er bietet zuhause Pfauentanzkurse und lehrt die Grundschüler den Pfauentanz. Bis heute hat er schon mehr als 1000 Schüler unterrichtet.
„Die Schüler sollen zuerst beobachten, wie ein Pfau läuft, sieht und isst, nur so können sie den Pfau gut nachahmen."
Neben dem Pfauentanz singen die Dai auch das Pfauenlied. Das Pfauenlied heißt in der Dai-Sprache „Hanluoyong" und ist sehr populär in Dehong. Das Lied wird normalerweise beim Tanzen des Pfauentanzes gesungen. Wei Mingru, ein bekannter Dai-Musiker erzählt, das Pfauenlied habe einen lebhaften Rhythmus, und etwas Glückliches und Lustiges zum Thema.
„Das Pfauenlied ist lebhaft und schwungvoll, und sein Klang ist lang anhaltend. Zudem kann es auch eine Geschichte erzählen, und auch eine erfreuliche Atmosphäre zeigen."
Der Kreis Lianghe in Dehong ist der Herkunftsort der Hulusi, einer bekannten und beliebten Mundorgel der Dai. Im Titel vieler Hulusi- Lieder findet sich der Pfau: „Die Legende vom Pfau", „Der kleine, glückliche Pfau", „Der goldene Pfau" und „das Pfauenmädchen". Gen Congguo ist ein Hulusi-Spieler und -Produzent in Lianghe. Er erklärt, dass viele Hulusi-Lieder vom Pfau handeln und einen lebhaften Rhythmus haben.
„Ich kann mit der Hulusi ein Pfauenlied spielen. Nun spiele ich!"
Das ist Dehong, die Heimat des Pfaus. Auf der Landkarte sieht Dehong auch wie ein Rad schlagender Pfau aus, der die Menschen dieses Land schützt.
Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Yin Fan