Mehrere Länder erhoffen sich, am Projekt der künftigen chinesischen Raumstation teilzunehmen, teilte ein Vertreter der chinesischen Raumfahrtindustrie am Mittwoch vor der Presse mit.

„Nach unserer Auffassung gibt es ein breites Spektrum an Fachgebieten, die sich für derartige internationale Kooperationen eignen. Und wir sehen in den künftigen Kooperationsprojekten ein großes Potential", sagte Fu Zhiheng, Vizepräsident der China Great Wall Industry Corp, Chinas einziges Unternehmen, das berechtigt ist, internationale Zusammenarbeit in der Raumfahrttechnologie zu betreiben.

„In der Tat besprechen wir derzeit mit etlichen Ländern diese Möglichkeiten", sagte Fu am Rande der 11. China International Aviation and Aerospace Exhibition in Zhuhai in der südchinesischen Provinz Guangdong. Die interessierten Länder wurden jedoch namentlich nicht genannt.

China wird demnächst Teile seiner für 2018 geplanten bemannten Raumstation ins All schicken. Die Module wiegen jeweils 20 Tonnen. Nachdem die Internationale Raumstation (ISS) im laufenden Jahr stillgelegt wurde, wäre Chinas Raumstation die einzige, die sich dann noch in der Erdumlaufbahn befinde.

Als eine Experimentierplattform bot die ISS zahlreiche auf der Erde nicht erreichbare Forschungsmöglichkeiten, etwa in den Bereichen Physik, Medizin und Weltraumwissenschaften.

Fu Zhiheng sagte, sein Unternehmen habe bereits Anfragen aus mehreren Ländern erhalten mit der Hoffnung, dass China Astronauten für sie ausbilden könne. Auch diese Länder nannte er namentlich nicht.

Mittlerweile haben chinesische Wissenschaftler für die künftige Raumstation eine Vielzahl von Geräten und Instrumenten entwickelt, die für eventuelle internationale Kooperationsprojekte zur Anwendung kommen könnten. Ein Beispiel dafür seien die Adapter, mit denen die Raumstation an Raumschiffe anderer Länder andocken könnte, sagte Yang Liwei, der erste Chinese im Weltraum.