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Zi Qie schützt die Schlaginstrumente der Jino
  2016-11-01 16:41:55  cri

Zi Qie ist 68 Jahre alt und offizieller Bewahrer der Schlaginstrumente "Qike" und "Bugu" der chinesischen Volksgruppe Jino, deren Mitglieder in den Bergen Yunnans leben. Zi Qie setzt sich für die Verbreitung und Fortführung der Volksinstrumente der Jino ein. Welche Klänge Qike und Bugu eigentlich hervorbringen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Im Jahr 1980 wurden die in Yunnan angesiedelten Jino als die 56. nationale Minderheit der Volksrepublik anerkannt. Danach wurde im Kreis Ji Nuoshan die Zentrale für Kultur, TV und Rundfunk errichtet. Zi Qie ist dort schon seit den frühen Jahren Beauftragter für die Erforschung und Verbreitung der traditionellen Musik und Kultur der Jino:

"Nachdem ich bei der Zentrale angefangen hatte, habe ich mich für die Qike- und Bugu-Trommeln eingesetzt. Ich bin schon 68 Jahre alt. Meine Lehrlinge können nicht so gut trommeln. Die Älteren können die Instrumente nicht weiter spielen und die Jüngeren nicht gut genug. Ich selbst zähle mich zu der jüngeren Generation."

"Qike" und "Bugu" sind Schlaginstrumente der Jino, die traditionell nach einer erfolgreichen Jagd gespielt wurden. Sie bestehen aus Bambusrohren, die verschieden ausgehöhlt wie bei einem Xylophon nebeneinander aufgereiht sind.

In den letzten Jahren wurde das Jagen mehr und mehr beschränkt und so verkümmerte auch allmählich die Technik sowohl der Herstellung als auch der Anwendung dieser beiden alten Instrumente. Zi Qie ist sehr besorgt.

"Die Instrumente gibt es nur bei den Jino. Nachdem das Jagen verboten wurde, sind nun die Instrumente vom Aussterben bedroht. Es ist eine wichtige Aufgabe der Kulturzentrale, sie zu erforschen und zu schützen."

Zi Qie sagt, dass es viele Schwierigkeiten gebe. "Qike" und "Bugu" sind aus Bambus und werden von unterschiedlichen klimatischen Bedingungen beeinflusst.

"Die größte Schwierigkeit liegt in der Tonalität. Bambus wird von der Feuchtigkeit beeinflusst und somit ändert sich der Ton. Wir haben schon viel über Bambus herausgefunden. Wir können die Materialien beizen und damit vor Insektenbefall schützen und Rissen vorbeugen. Nach einem Jahr Trocknung können sie dann zu Instrumenten gefertigt werden. So wird der Ton nicht so stark beeinflusst."

Um die traditionelle Musik der Jino auf die Bühne zu bringen, hat Zi Qie ein Arrangement von vier bis fünf Minuten zusammengestellt. Eigentlich wird die Musik improvisiert, sie folgt keinem regulären Muster.

"Die Melodie ist festgelegt. Am Anfang wird die Geschichte der Jino vorgestellt und der zweite Abschnitt bezieht sich aufs Jagen. Im dritten Teil geht es um Liebe. Um Qike und Buku auf die Bühne zu bringen, haben wir die Inhalte reduziert und sie in eine Melodie der Han-Nationalität geschrieben. So können sie besser mit anderen Instrumenten zusammen gespielt werden."

Mittlerweile wird die Kultur der nationalen Minderheit auch an der Schule unterrichtet. Die Herstellung und das Spielen von "Qike" und "Bugu" sind Teil des Lehrplans. Der Direktor der Zentrale für Kultur, TV und Rundfunk, Sha Xiaosang, erklärt das Projekt:

"Früher gingen wir im Alter von sieben und acht mit den Eltern zusammen jagen. Dabei hatten wir die Gelegenheit, "Qike" und "Buku" zu lernen. Aber nachdem das Jagen verboten worden ist, haben die Kinder heute weder Orte noch Möglichkeiten, diese Musik zu lernen. Deswegen haben wir das Projekt gestartet, das Qike und Bugu in die Schule bringt. Die Schüler können erst das Spielen lernen und danach auch die Herstellung."

Verfasst von: Yu Yue

Gesprochen von: Liu Xinyue

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