Laut Statistik des Reiseveranstalters Tuniu blieben Thailand, Südkorea und Japan die beliebtesten Reiseziele der Chinesen während der Ferienwoche zum Nationalfeiertag vom 1. bis 7. Oktober. Nahezu 70 Prozent der Touristen, die mit Tuniu gebucht hatten, sind während der sogenannten goldenen Woche in diese drei Länder gefahren.

Eine Statistik des größten Konkurrenten von Tunius, Ctrip, zeigt jedoch, dass sich drei andere Länder während der Ferienwoche als neuer Geheimtipp erwiesen, nämlich die USA, Russland und Großbritannien. Tian Fei von Ctrip sagte, die Zahl der chinesischen Touristen, die in besagter Zeit in diese drei Länder reisten, sei im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gestiegen.

„Die jüngsten Explosionen in New York haben keinen negativen Einfluss auf die chinesischen Touristen genommen. Das Land erscheint zum ersten Mal in der Top-Five-Liste. Durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wurde der Pfund drastisch abgewertet. Das hat den Shopping-Enthusiasmus gezündet. Und Russland ist auch zum ersten Mal in der Top-Ten."

Tian Fei verrät, warum Fernreisen hierzulande immer beliebter werden.

„Aus mehreren Gründen. Erstens ist der Visaantrag für viele Länder vereinfacht worden. Zweitens verkehren immer mehr internationale Flüge zwischen China und Europa, den USA und so weiter. Drittens erlebt die chinesische Währung RMB seit diesem Jahr eine ständige Aufwertung. Eine Pauschalreise nach Frankreich, Großbritannien, Russland, den USA und weiteren Inselländern ist im Vergleich zum letzten Jahr zwanzig bis dreißig Prozent billiger. Der Grundpreis einer Pauschalreise nach Europa oder den USA liegt zum ersten Mal unter 10.000 Yuan (umgerechnet etwa 1.400 Euro)."

Bisher können chinesische Zivilisten visumsfrei oder mit Visa bei der Ankunft in 57 Länder und Regionen reisen. Aus diesem Grund hat sich die Anzahl von Reisenden aus der Volksrepublik in Ländern wie Marokko, Tunesien und sogar Tonga mehr als verdreifacht.

Daten von Tuniu und Ctrip zeigen auch, dass Nordwest- und Südwestchina während der Ferienwoche die beliebtesten inländischen Reiseziele waren. Ein weiterer Magnet war das in diesem Jahr eröffnete Disneyland in Shanghai.

Das staatliche Touristikamts gab eine Gesamtzahl von 590 Millionen Staatsbürgern an, die sich während der „goldenen Woche" auf Reisen begaben – zwölf Prozent mehr als im letzten Jahr. Umgerechnet etwa 65 Milliarden Euro Umsatz sollen die chinesische Herbst-Urlaubswelle der Tourismusindustrie gebracht haben.