Wenn sich in Beijing der Winter ankündigt, dann geht dies nicht selten mit einer ersten Smog-Welle einher. Angesichts der momentan schlechten Luftwerte rief die Umweltschutzbehörde der Stadt Beijing am Dienstag sogar Smogalarm der „Warnstufe Gelb" aus. Gleichzeitig haben die zuständigen Behörden dem Smog und seinen Ursachen den Kampf angesagt. Chinas Hauptstadt Beijing besitzt nun außerdem auch, nach Angaben des Umweltschutzamts, den weltgrößten Luftfilter. Er wurde vom holländischen Techniker Daan Roosegaarde entwickelt.

Der sieben Meter große Luftreiniger zählt zu den größten Luftreinigungsgeräten der Welt. Den Angaben zufolge kann der turmartige Luftreiniger 30.000 Quadratmeter Luft pro Stunde reinigen, und den gesammelten Staub dann zum einem Ring komprimieren.

75 Prozent der in der Umgebungsluft vorhandenen Feinstaubpartikel PM 2,5 und PM 10 kann der Filter aus der Luft entfernen. Außerdem gibt er die gereinigte Luft wieder in die Umgebung ab. Zurzeit wird der Reiniger in Beijing getestet und soll danach chinaweit der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Vor kurzem wurde in China eine Aktion zur Verringerung der Luftverschmutzung gestartet. Ziel ist es, die Menschen aufzuklären, gemeinsam und effektiv den Kampf gegen die Luftverschmutzung aufzunehmen. Es soll auch das Bewusstsein gestärkt werden, im Alltag ein nachhaltigeres, umweltbewussteres Leben zu führen. Die Installation des großen Reinigers könnte eine Warnung für alle sein, dass der Kampf gegen die Luftverschmutzung noch lange nicht gewonnen ist und jeder seinen Teil dazu beizutragen habe. Dies erklärte Liu Guozheng, Generalsekretär des Journalistenverbands für den Umweltschutz Chinas.

Als eine aufstrebende Wirtschaftsmacht und das größtes Entwicklungsland der Welt haben sich China und seine Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren rasant entwickelt. Gleichzeitig tauchten im Zuge der Wirtschaftsentwicklung auch viele Probleme, wie die Luftverschmutzung auf. Ein staatlicher Bericht bestätigte sogar, dass Beijing angesichts seines schweren Smogs kein geeigneter Ort mehr zum Leben sei.

China hat nun beschlossen, mit Investitionen im Wert von drei Billionen Yuan RMB die Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Die chinesische Regierung hat inzwischen angekündigt, bis 2020 insgesamt fünf Millionen Elektroautos einzusetzen. Zudem wird Carsharing oder Radfahren angeregt, um die Luftverschmutzung zu verringern und zugleich den Verkehrsstau zu entschärfen. Zugleich wird China sich noch verstärkt dafür eingesetzt, die erneuerbaren Energien, wie die Solarenergie auszubauen und Industrien mit schweren Luftbelastungen zu schließen.

Derzeit wird in Beijing stündlich der aktuelle Luftverschmutzungsgrad bekanntgegeben. Mit den aktuellen Werten hofft man, mehr Menschen anzuspornen, am Kampf gegen die Luftverschmutzung teilzunehmen.