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Wudianshi – Heimat von Kultur und Architektur Südchinas
  2016-10-21 09:17:04  cri

„Wudianshi", wörtlich übersetzt „Stadt der fünf Geschäfte", ist ein traditionelles Viertel mitten im Herzen von Jinjiang. Das bereits 1.300 Jahre alte Gebiet ist die Wiege der heutigen bezirksfreien Stadt, die zum Regierungsbezirk von Quanzhou in der Provinz Fujian gehört. Noch heute ist das Viertel ein Tor in die kulturelle Vergangenheit Jinjiangs und ganz Chinas.

Im Innern der Wudianshi reihen sich über 100 historische Gebäude aus der Ming- (1368-1644) und der Qing-Dynastie (1644-1912) sowie der Republik China (1912-1949) aneinander. Die Wohnhäuser, Ahnenhallen, Geschäfte und Tempel besitzen daher unterschiedliche Baustile, sind jedoch auch alle stark von den traditionellen Elementen Fujians geprägt. So bilden sie ein Meer aus roten Steinmauern mit versteckten Gärten und geschmückten Innenhöfen. Schon anhand der Vielfalt und Motive der Außendekoration der Häuser, lässt sich bis heute die Stellung ihrer Besitzer nachvollziehen. Je vielfältiger und detailreicher die Gemälde und Schnitzereien waren, desto angesehener waren auch ihr Besitzer.

 Dieses 1935 gebaute Gebäude besitzt neben der Tür zahlreiche Gemälde und Schnitzereien. Gleich fünf verschiedene Typen von Schnitzereien lassen sich hier auf einmal entdecken

Blumenmuster, Tiere, Szenen des alltäglichen Lebens und Sprüche sollten den Bewohnern der Gebäude Glück bringen und ein langes Leben verheißen. Aber nicht nur im Außenbereich wurde auf jedes Detail geachtet. Auch in den Innenhöfen scheuten die Bewohner der Wudianshi keine Kosten und Mühen, um ihre Anwesen einzigartig zu gestalten.

Zwei aufwendig verzierte Holzfenster. Links: Original, entstanden in den 1930er Jahren. Rechts: Moderne Nachbildung. Die in Handarbeit gefertigte Nachbildung des Fensters kostete 5.000 Yuan RMB (etwa 680 Euro). Ein genauer Vergleich zeigt jedoch eine deutlich feinere Handfertigkeit des Originals

Doch sind die Wudianshi nicht nur eine Erinnerung an die architektonische Kultur Fujians. Der kleine Bezirk ist außerdem Quelle für zahlreiche Kulturgüter der Stadt. So stammen zum Beispiel die traditionelle chinesische Musikform „Nanyin" und auch der Wanying Tee, ein berühmter chinesischer Kräutertee, aus diesem kulturellen Zentrum Südchinas. Bis heute wird dieser Teil der Kultur durch Vorführungen und Teeverkostungen weitergegeben. Gleichzeitig befinden sich in mehreren Gebäuden nun kleine Cafés und Restaurants, die mit der traditionellen regionalen Küche Einheimischen und Touristen die Delikatessen Quanzhous und Fujians näherbringen, damit die vielfältige Kultur der Gegend nicht in Vergessenheit gerät.

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