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CLIVAR Konferenz 2016: Meeresforschung in Qingdao
  2016-10-19 16:27:58  cri

 

 

Unlängst hat in der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao die CLIVAR-Konferenz („Climate and Ocean – Variability, Predictability and Change") 2016 stattgefunden. Experten gelangten dabei zu der Übereinkunft, die Relation von Extremwetter und Meeresaktivitäten stärker erforschen zu wollen. Auf diesem Wege erhofft man sich, extreme Wetterbedingungen künftig besser voraussagen zu können.  

In diesem Sommer ereigneten sich an den Einzugsgebieten des Jangtse große Überschwemmungen. Angaben der Internetseite „Weather.com.cn" entsprechend waren 30 Millionen Menschen schwerwiegend betroffen, bis Anfang Juli kamen sogar 186 Menschen durch die Naturkatastrophen ums Leben. Hu Dunxin, einem Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, zufolge, sei der El Niño, der vom September 2014 bis zum Mai und Juni des laufenden Jahres andauere, für die Überschwemmungen am Jangtse verantwortlich.

„Im letzten Jahr war der der El Niño sehr stark. Wenn der Monsun in Ostasien später kommt, sind die Einzugsgebiete im Mittel- und Unterlauf des Jangtse besonders von Überschwemmungen betroffen, genau wie in diesem Jahr. In nordchinesischen Gegenden wie Shandong kam es hingegen zur Dürre. Die Zustände in diesem Jahr erinnern stark an 1998."

Hu wendet ein, dass die Ursachen für den El Niño bis heute noch ein Rätsel der Wissenschaft sind.

„Wird der El Niño durch die globale Erwärmung verursacht? In der Wissenschaft forscht man seit vielen Jahren nach den Ursachen für den El Niño. Wir können bisher noch keine eindeutige Aussage machen, erst müssen die Gründe geklärt werden."

Wu Lixin, Direktor des staatlichen Seelaboratoriums und Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, ergänzt, um die Möglichkeiten der Seebeobachtung zu verbessern, seien Kooperationen zwischen den verschiedenen Ländern der Welt von großer Bedeutung. China solle in der Zukunft im Bereich der Ozean- und Klimaforschung eine führende Rolle spielen.

„Unser staatliches Seelaboratorium kann eine sehr wichtige Rolle einnehmen. Wir versuchen derzeit, ein Netzwerk für globale Kooperationen aufzubauen. Gleichzeitig haben wir vor, den Aufbau eines staatlichen Zentrums für die Forschung von südlichen Meeresregionen zu fördern. Damit werden wir auch zum Aufbau der maritimen Seidenstraße und deren technischer Ausstattung beitragen. Künftig wollen wir in den internationalen Klima- und Ozeanprojekten, die von China initiiert werden, eine leitende Rolle spielen."

Cai Wenju, ein australischer Ozeanwissenschaftler mit chinesischem Hintergrund, sagt, China sei im Bereich Seebeobachtungstechnologien weiterhin mit Engpässen konfrontiert.

„Die Seebeobachtungstechnologien Chinas haben sich rasch entwickelt, sie sind aber im Vergleich zu denen der USA und der anderen modernen Länder weiterhin rückständig. Die Entwicklung einer einzigen Branche ist nicht ausreichend. Wenn Sie eine Forschungsstelle einrichten, sollen die Branchen wie Materialtechnologie und Elektrotechnologie sich parallel entwickeln. Staatliche Investitionen werden dabei die Entwicklung der verschiedenen Branchen fördern."

Der Direktor des ersten Ozeanforschungsinstituts des staatlichen Ozeansamts Li Tiegang sagt, Beziehungen zwischen der Regierung und dem Markt müssten gewissenhaft gestaltet werden, um die Entwicklung der Ozeanbeobachtung und zugehöriger Bereiche zu verwirklichen.

„Die Unterstützung muss gleichermaßen vom Staat und vom Markt kommen. Der Staat soll die Unterstützung auf strategischer Ebene gewähren. Der Markt hingegen soll die Wirtschaftsentwicklung vorantreiben. Schließlich reagiert der Markt entsprechend der Nachfrage."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Zhu Liwen

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