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Sanfang Qixiang – Die Geschichte hinter einer modernen Fassade
  2016-10-19 09:52:14  cri

 

Eines der Eingangstore zu den Sanfang Qixiang, das zu einer der Haupteinkaufsstraßen des Bezirks führt

Es ist ein 127 Hektar umfassender Bezirk voller alter, verwinkelter Gassen mitten im Herzen der Stadt Fuzhou, der zu einem beliebten Shoppingziel für Einheimische und Touristen geworden ist: Sanfang Qixiang (wörtlich etwa: „Drei Straßen und sieben Gassen"). Hier reihen sich Cafés an Kleidungsgeschäfte und Souveniershops an Läden für Kunsthandwerk. Doch hinter den unscheinbaren, modernen Fassaden der Läden und Häuser liegt eine kleine Welt voller Geschichte, denn die Strukturen der Sanfang Qixiang können über 1.700 Jahre zurückverfolgt werden. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts war der Bezirk außerdem Heimat für zahlreiche bekannte Beamte, Militärstrategisten und Akademiker Fuzhous, die die Geschichte der Stadt und sogar ganz Chinas geprägt haben. Ihre Wohnhäuser sind zu Zeitzeugen dieser häufig fast vergessenen Geschichte geworden.

Wenn man in die kleinen Gassen zwischen den Geschäften eintaucht, zeigt sich eine ganz andere Welt, die sich mit der Einkaufsstraße nur noch den Bezirksnamen teilt. Bis heute sind noch etwa 200 der in der Zeit der Ming- (1368-1644) und der Qing-Dynastie (1644-1912) gebauten Gebäude gut erhalten. Sie dienten als Wohnhäuser oder waren Gemeindeinstitutionen für Bildung, Religion oder Handel. So unscheinbar und willkürlich die verwinkelten Anwesen von außen auch wirken mögen, umso geordneter und auffälliger sind sie von innen. Die prächtigen Gärten, zahlreichen Schnitzereien und die detailreiche Architektur folgten genauen Regeln, die den Sanfang Qixiang eine harmonische Atmosphäre verleihen sollten. Und die Vereinigung von praktischen Wohnbereichen mit entspannenden Gartenparadiesen lassen selbst den Außenlärm einer modernen Metropole wie Fuzhou in ihrem Innern verschwinden. Jedes Anwesen ist wie eine eigene, in sich geschlossene Welt, die ihren politischen, akademischen, militärischen und künstlerischen Einwohnern genügend Ruhe und Inspiration lieferte, um sie im ganzen Land bekannt zu machen.

 

Hinter der unscheinbaren Fassade vieler Wohnhäuser verstecken sich prächtige Gärten und Teichanlagen

Auch heutzutage werden noch einige der alten Gebäude in den Sanfang Qixiang als Wohnhäuser genutzt, die meisten wurden allerdings zu Museen umfunktioniert, um die Geschichte ihrer ehemaligen Bewohner weiterzutragen. Gleichzeitig sind die Gebäude wie eine Zeitkapsel, in der die Interessen, die Kultur und die Lebensweise einer Klasse voller Akademiker und Beamter festgehalten werden. Aus diesem Grund wurde das Gebiet im Jahr 2006 vom chinesischen Staat zur kulturellen Schutzzone erklärt. Im Jahr 2013 wurden die Sanfang Qixiang auf die Weltkulturerbe-Vorschlagsliste der UNESCO gesetzt.

Text von Sabrina Sicking  

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