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Gemeinsame Ozeanforschung für mehr Nachhaltigkeit
  2016-09-30 16:56:52  cri

 

Über 150 Meereswissenschaftler aus Deutschland und zehn weiteren Ländern haben sich Ende September im chinesischen Qingdao zum Global Ocean Summit 2016 getroffen. Gemeinsam möchten die Teilnehmer eine Partnerschaft für ozeanische Observation und Forschung im Westpazifik aufbauen. Warum so viel Wert auf die Ozeanforschung gelegt wird, erklärte Prof. Martin Visbeck, Leiter der Forschungseinheit "Physikalische Ozeanographie" am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel:

„Wir sehen eigentlich überall auf der Welt ein sehr großes Interesse am Ozean. Natürlich bedeckt der Ozean 70 Prozent der Weltkugel. Das wissen wir alle. Aber im Entwicklungsszenario, wenn man über die Zukunft nachdenkt, wir haben jetzt sieben Milliarden Menschen auf dem Planeten und werden bald neun sein, dann weiß man, dass der Ozean mehr und mehr eine wichtige Rolle für uns Menschen spielen wird. 90 Prozent des Transports geht über das Meer, 95 Prozent des Internets geht unterm Meer. Natürlich gibt es auch viele Bereiche, wo wir uns Sorgen machen, 25 Prozent der Nährstoffe oder der Ernährung für Entwicklungsländer kommen aus dem Meer. Überfischung, Verschmutzung, Übernutzung des Meeres sind Probleme. Was wir gemeinsam suchen, glaube ich, in China und auch weltweit sind Lösungsstrategien für einen mehr nachhaltigen Umgang mit dem Meer. "

China hat vor allem in den vergangenen Jahren seinen Fokus auf die nachhaltige maritime Entwicklung erhöht. Ein Beispiel ist das staatliche Labor für Meereswissenschaften und Technik. Die berühmte Hafen- und Gastgeberstadt des Gipfels Qingdao hat einen viele hundert Quadratkilometer großen Bezirk um das Labor aufgebaut - das sogenannte „Ocean Valley" mit passenden Infrastrukturen und Hightech-Unternehmen. Über diesen neuen Erfolg der Meeresforschung in China freute sich Prof. Martin Visbeck:

„Ich bin eigentlich jedes Jahr hier in Qingdao und habe schon vor einigen Jahren mich gefreut darüber, dass es Entwicklung gibt hier in Qingdao. Die verschiedenen Institute der Meeresforschung, dass sie gemeinsam hier im Ocean Valley, nordwestlich von Qingdao, eine neue Aktivität entfalten. Und ich hatte schon die Gelegenheit letzte Woche kurz das neue Labor für Meereswissenschaften und Technologie zu besuchen und ich bin beeindruckt von der Offenheit und Herzlichkeit, dort mit der internationalen Forschungsgemeinschaft zusammenzuarbeiten. "

Das Meer bedeckt 70 Prozent der Erdkugel und kein einzelner Staat kann die Probleme des Ozeans allein lösen. Eine nachhaltige Entwicklung des Meeres funktioniert nur mit internationaler Zusammenarbeit. Der Austausch und die Kooperation zwischen China und Deutschland seien besonders komplementär, meinte Professor Visbeck:

„Der Austausch zwischen Deutschland und China in den Meereswissenschaften ist deswegen so spannend, weil es Bereiche gibt, wo man in Deutschland sehr weit ist. Aber man sieht, dass in China viel Expertise ist in Bereichen, wo wir nicht so viele Expertise haben. Zum Beispiel in der Aquakultur. Es gibt sehr viele spannende neue Technologien und auch Erkenntnisse in China. Und wenn man die zusammenführen kann, kann man, glaube ich, global mehr erreichen. Und genau das ist der Grund, warum wir uns in China engagieren."

Visbeck sagte noch, dass es auf beiden Seiten Wissen gebe, das, wenn zusammengebracht, bessere Ideen und eine bessere Wissensgrundlage für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit ermöglicht.

Text von Gao Mengyu
Gesprochen von Hu Hao

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