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„Crosscurrent" bringt visuelle Kraft und Poesie auf die Leinwand
  2016-09-22 08:24:39  cri

Anfang dieses Jahres gewann der chinesische Film „Crosscurrent" bei der 66. Berlinale im Februar den Silbernen Bären für eine Herausragende Künstlerische Leistung im Bereich Kamera. Sieben Monate später ist der Film in China zu sehen und sorgt für große Diskussionen. Durch eine Geschichte am Jangtse werden die Beziehungen zwischen Natur und Maschine, Menschheit und Poetik, Gefühl und Religion angesprochen. „Crosscurrent" gilt als visuelles Meisterwerk und zeigt mit grandiosen Naturaufnahmen den Charme des Jangtse-Flusses…

„Crosscurrent" von Chao Yang ist eine Liebesgeschichte, ein poetischer Roadmovie des sogenannten Magischen Realismus. Gao Chun, gespielt von Qin Hao, fährt mit einem Schiff entlang des Jangtse-Flusses, um Fischgut abzuliefern. Er lässt sich von einem alten Gedichtband treiben, den er in einer Schachtel fand. Und von einer Frau. In Shanghai trifft er zum ersten Mal An Lu, gespielt von Xin Zhilei. Sie wird ihm auf seiner weiteren Reise immer wieder begegnen. An Lu ist manchmal ein bisschen verrückt, manchmal zart und wird immer jünger. Nach dem Drei-Schluchten-Staudamm verschwindet sie plötzlich. Gao Chuns Suche beginnt. An der Quelle des längsten Flusses der Volksrepublik findet er schließlich ihr Geheimnis.

Am Film „Crosscurrent", auf Chinesisch Chang Jiang Tu, hat Regisseur Yang Chao über zehn Jahre gearbeitet. Seit dem Winter des Jahres 2006 hat Yang ganz allein auf verschiedenen Schiffen den Jangtse-Fluss entlang Filmaufnahmen gemacht. Er hatte lange keine Geschichte und kein Drehbuch. Eines jedoch wusste er sicher, der Fluss würde eine Hauptrolle spielen:

„Es gibt seit der Tang-Dynastie viele Gedichte über den Jangtse-Fluss. Ich möchte heute auf eine poetische Weise die Schilderung vom Jangtse fortsetzen. Es war eine schwierige Reise, aber gleichzeitig auch eine ausgezeichnete und unvergessliche Reise. Ich selbst mag den Jangtse sehr. Ich habe die Filmaufnahmen am Jangtse genossen."

Mit seiner Idee und einem Trailer überzeugte er den berühmten Kameramann aus Taiwan, Ping Bin Lee, der Crosscurrent schließlich zu einem Silbernen Bären auf der Berlinale verhalf. Lee war von der Idee fasziniert, den Jangtse im Film wie in einer Tuschmalerei zu interpretieren.

Das bedeutungsschwangere Drama, auf das man sich als Zuschauer richtig einlassen muss, erhielt unterschiedliche Bewertungen. Manche Zuschauer befanden die Kameraführung und die Symbole für sehr gut, während andere darüber klagten, dass sie den dialogarmen Film nicht verstanden hätten. Nanyouzi schrieb im Netz, „die Sprache und das Drehbuch sind gut. Eine Reihe von Gedichten, die Verflechtung vom alten und neuen Jangtse. „Sie" ist eine Frau und symbolisiert den Fluss. Deshalb sind die Hauptfiguren nicht Menschen, sondern die Landschaft und die Dinge. Es geht um Glauben. Ich mag das sehr." Auch User Mili fand die Kamera gut. „Aber es gibt keine vollständige Geschichte. Ich verstehe nicht, was gemeint ist. Viele Zuschauer sind im Kino eingeschlafen."

Der Film, der Literatur, Poesie und Malerei in einem visuellen Werk verbindet ist anspruchsvoll, formal wie inhaltlich sehr intensiv und damit sicherlich nicht jedermanns Sache. Nichtsdestotrotz hat Regisseur Yan Chao damit etwas geschaffen, was in dieser Form in China schon seit Jahren nicht zu sehen war. Chang Jiang Tu gilt schon jetzt als eines der besten Liebesdramas der chinesischen Filmgeschichte.

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