Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Kulturexperte Dong Yi: Neue Erkenntnisse über den chinesischen Mönch Faxian
  2016-09-07 15:19:27  cri

 

 

Dong Yi ist ein Kulturwissenschaftler aus der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. In den vergangenen beiden Jahrzehnten widmete er sich einem Forschungsprojekt über den buddhistischen Mönch Faxian, der vor 1.600 Jahren nach Indien reiste, um den Buddhismus zu studieren und religiöse Texte nach China zu bringen. Heute erzählt Dong Yi uns mehr über die Geschichte des chinesischen Mönches…

Faxian war ein buddhistischer Mönch, der zwischen 399 und 412 n. Chr. nach Indien reiste, um den Buddhismus zu studieren und buddhistische Texte nach China zu bringen. Auf seiner Reise durchquerte Faxian über 30 Länder, bevor er in die Heimat zurückkehrte. Das chinesische Festland betrat er über den Ort Laoshan, der 30 Kilometer östlich der chinesischen Hafenstadt Qingdao liegt. Seine Reiseroute fasste er während seines anschließenden Aufenthalts in Qingdao in dem „Bericht über die buddhistischen Königreiche" zusammen, der weltweit berühmt wurde. Kulturwissenschaftler Dong Yi hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit Werk und Leben des buddhistischen Mönches beschäftigt:

„Faxian hat durch seinen Bericht über den Buddhismus internationale Bekanntheit erlangt. Unzählige Experten vertreten die Auffassung, er habe sein Werk in Nanjing, Jingzhou, Zhenjiang oder Xuzhou verfasst. Durch eingehende Studien über 20 Jahre hinweg konnte ich jedoch belegen, dass es der Ort Qingdao gewesen sein muss, an dem der Bericht verfasst wurde."

Durch Faxians Werk gelangte das buddhistische Wissen direkt von Indien nach China und sorgte für einen grundlegenden Wandel innerhalb der chinesischen Kultur. Es wurde ein neues Kapitel des Austauschs mit dem Ausland eröffnet.

„Im Altertum reisten insbesondere Beamte und Diplomaten wie Zhang Qian, Armeeoffiziere wie Ban Chao und Mönche wie Faxian über die Seidenstraße in den Westen. Faxian war der erste von drei berühmten Mönchen, die auf diese Weise nach Indien gelangten. Mit seinem klassischen Werk über den Buddhismus leistete er einen großen Beitrag zur Entwicklung der chinesischen Zivilisation."

Als Faxian nach seiner Indienreise am 26. August des Jahres 413 Laoshan erreichte, bereitete ihm der Bürgermeister von Qingdao, Li Yi, einen feierlichen Empfang. Dong Yi erzählt:

„Faxian landete am 26. August an der südlichen Küste von Laoshan, wo er von lokalen Beamten empfangen wurde. Von dort aus ging es mit dem Schiff weiter nach Qingdao. Aufgrund des damals vorherrschenden Kriegs konnte er nicht nach Chang'an gelangen und entschied sich für einen längeren Aufenthalt in Qingdao, wo er seinen ‚Bericht von den buddhistischen Königreichen' verfasste. Darin hielt er sowohl grundlegendes Wissen über den Buddhismus als auch seine Reiseerlebnisse fest.

Da die Spuren des chinesischen Mönches in Qingdao nach über 1.600 Jahren so gut wie verschwunden sind, hat der Kulturwissenschaftler Dong Yi vorgeschlagen, hier einen historischen Kulturpark zu errichten.

„Mein Vorschlag ist, im Gedenken an Faxian einen historischen Kulturpark zu errichten. Dazu gibt es viele Anlässe: Einerseits hat der buddhistische Mönch hier sein weltbekanntes Werk verfasst. Andererseits handelt es sich um einen der Ursprungsorte der Kultur der Seidenstraße."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Lü Xiqian

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China