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Internet soll Guizhou aus der Armut helfen
  2016-08-25 08:57:31  cri

 

Das Wort „Internet Plus" hört man seit einigen Jahren überall in China. Gemeint ist eine koordinierte Entwicklung der Internetbranche und aller konventionellen Branchen. Es ist ein neues ökonomisches Muster. Bei der Armutsbekämpfung in den unterentwickelten Regionen Chinas spielt die „Internet Plus Initiative" eine immer wichtigere Rolle. Die südwestchinesische Provinz Guizhou beispielsweise ist da auch keine Ausnahme. Die Provinzregierung möchte 270 „Internet Plus Projekte" noch vor 2018 durchführen.

Der E-Kommerz-Agrarpark Wudang befindet sich im Nordwesten der Guizhouer Provinzhauptstadt Guiyang. Sobald man in das vierstöckige Bürohaus tritt, sind sofort viele verschiedenen QR-Codes auffällig. Die App „Wudang Chuhe" ist eines der beworbenen Programme.

Der Name stammt aus einem sehr populären antiken Gedicht, das jedes chinesische Kind mit drei Jahren auswendig kann. Durch die App werden alle möglichen Agrarprodukte in der Gegend angeboten, von Bio-Getreide über Gemüse und Obst bis hin zu Pflanzen und Blumen. Liu Dezhu, Manager der App, erzählt:

„Der Umsatz durch E-Kommerz ist ein neues Medium. Die Investition ist relativ niedrig, und die Schwelle auch. Zweitens, diese Art von Umsatzgenerierung eignet sich sehr gut für junge Bauern. Immer mehr junge Wanderarbeiter kehren von den Großstädten in die Heimat zurück. Und viele Kinder aus Bauernfamilien kommen nach dem Studium ebenfalls zurück. Sie lernen das ganz schnell."

Bai Rongping verkauft durch die App seinen selbst produzierten Snack. Yuxingcao ist eine Pflanze, die in der Gegend wächst. Direkt übersetzt heißt das auf Deutsch „Kräuter, die einen Fischgeruch haben". Im Deutschen wird es auch als Molchschwanz oder Eidechsenschwanz bezeichnet. Vor drei Jahren erfuhr Bai zufällig, dass man Yuxingcao frittieren und als Snack essen kann. Der Bauer legte seine Hacke nieder und wurde Existenzgründer. Um den Umsatz zu vergrößern, verkauft er seine Produkte auch mit „Wudang Chuhe".

„Inzwischen werden meine Produkte sowohl real als auch virtuell abgesetzt. Die Verkaufszahlen sind fast gleich. Aber langfristig gesehen hat der Umsatz durch E-Kommerz eine bessere Perspektive. Zurzeit sind meine Produkte durch mehr als zehn Online-Händler erhältlich."

Bai Rongping sagt noch, seine Fabrik beschäftige momentan mehr als zehn Bauern aus dem gleichen Dorf. Am Anfang sei es auch nicht einfach gewesen. Die Unterstützung der lokalen Regierung habe sehr geholfen:

„Ich wollte eine eigene Fabrik gründen, wusste aber gar nicht, wie ich das machen sollte. Dann habe ich mich von den Regierungsbehörden beraten lassen, welche unterstützende Richtlinien und Subventionen es gibt. Man bekommt beispielsweise einen einmaligem Zuschuss und günstige Kredite durch die Behörden."

Die Entwicklung der „Internet Plus Wirtschaft" in den ländlichen Regionen Guizhous befindet sich noch ganz am Anfang. In der Zukunft werden sicherlich noch verschiedene Fragen und Probleme auftauchen. Aber eines ist sicher: Das Leben der Bauern wird sich ändern und ihnen ganz neue Perspektiven schaffen.

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