Der in Eigenregie entwickelte Elektro-Schnellzug (EMUs) „China Standard" hat am Montag in der nordostchinesischen Provinz Liaoning seine Jungfernfahrt absolviert. Laut Zughersteller China Railway Corporation fuhr der Bullet Train am Montag von der Hafenstadt Dalian ab mit dem Ziel Shenyang, Hauptstadt der Provinz Liaoning. Es war die erste Passagierbeförderung eines standardisierten chinesischen EMU-Zugs überhaupt, sagte Zhou Li, Direktor der technischen Abteilung der China Railway Corporation. „Das Design der EMU-Technologie ist nunmehr völlig unabhängig, und wir sind davon überzeugt, dass es sich dabei um ein führendes, exportorientiertes Modell handelt", meinte Zhou.

Die äußere Gestaltung des Schnellzugs entspricht laut Zhou Li dem modernsten technologischen Stand und trägt zur Energieeinsparung bei. Hinzu kommen weitere standardisierte Teildesigns, die im Vergleich zu älteren Modellen die Sicherheitsfunktionen der Züge maßgeblich stärken. Die EMU-Züge erreichen eine Spitzengeschwindigkeit von 350 Kilometern pro Stunde.

Mit insgesamt 2470 Schnellzügen verfügt Chinas Eisenbahn mittlerweile über die weltweit größte EMU-Flotte, während die Gesamtlänge der Hochgeschwindigkeitsstrecke sich landesweit auf 19.000 km beläuft – etwa 60 Prozent des gesamten weltweiten Schnellstreckennetzes.

Zhou Li sprach in diesem Zusammenhang auch von konkreten Vorhaben seines Unternehmens, Eisenbahnprodukte und Lösungen, die den Ansprüchen verschiedener Länder gerecht werden, zu exportieren. Auf der Kundenliste chinesischer Schnellzugtechnologie stehen inzwischen u.a. Indonesien, Russland, der Iran und Indien.

Anfang des Jahres begann in Indonesien das Bauprojekt einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, die die Hauptstadt Jakarta und Bandung miteinander verbindet. Mit einer bauartbedingten Geschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde sollte die Fahrtzeit nach der Inbetriebnahme um zwei Drittel reduziert werden. Das Projekt wird komplett von China durchgeführt.