Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
China verstärkt medizinische Hilfe für das Dach der Welt
  2016-08-08 08:42:37  cri

Tsewang Rigzin ist stellvertretender Direktor des Volkskrankenhauses Nagqu im Autonomen Gebiet Tibet. Ihm zufolge schenkt die chinesische Regierung der Förderung des Gesundheitswesens und der medizinischen Versorgung in Tibet große Aufmerksamkeit. In den vergangenen fünf Jahren seien die Investitionen in diesem Bereich ständig erhöht worden.

"Während des Zwölften Fünfjahresplans, also zwischen 2011 und 2015, sind 1.062 Infrastrukturprojekte im Gesundheitswesen mit Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Yuan umgesetzt worden. Es wurden unter anderem das dritte Volkskrankenhaus und das Universalgebäude der Klinik für Tibetische Medizin fertiggestellt. Auch die Investitionen in Basiskliniken wurden erhöht. 2015 wurde beispielsweise der Sonderfonds für die Unterstützung von Krankenhäusern für Tibetische Medizin von ursprünglich zehn Millionen auf 40 Millionen Yuan erhöht."

Wie Tsewang Rigzin weiter erklärt, sei auch die Ausbildung medizinischer Fachkräfte in den vergangenen fünf Jahren intensiviert worden. Das medizinische Personal in Basiskliniken wurde zur Fortbildung in bessere Kliniken oder ins Binnenland geschickt. Außerdem wurden im Jahr 2015 Gruppen medizinischer Fachkräfte aus den binnenländischen Provinzen und Städten für organisierte Hilfsaktionen gegründet. Sie haben moderne Fachkenntnisse und medizinische Technik nach Tibet gebracht und den einheimischen Kollegen bei der Fortbildung geholfen. Tsewang Rigzin erzählt:

"Die Provinz Liaoning hat im September 2015 ein 21-köpfiges Medizinerteam nach Nagqu geschickt. Die Teammitglieder haben uns bei Fortbildungen, der Forschung und der Administration geholfen. Dank ihrer Hilfe wurde eine Reihe von Elite-Fachkräften ausgebildet und mehrere technische Lücken konnten geschlossen werden. Früher konnten wir einige schwierige Eingriffe wie eine Gebärmutterentfernung oder die Narkose von Kleinkindern nicht durchführen. Dank der Unterstützung der Helfergruppe sind wir nun in der Lage, dies alles einwandfrei zu machen."

Auf dem Qinghai-Tibet-Plateau gelegen, befindet sich Tibet in einer Höhe von über 4.000 Metern über dem Meeresspiegel. Wegen des niedrigen Luftdrucks sind angeborene Herzfehler eine häufig auftretende Krankheit in der Region. Sie stellen eine große Bedrohung für die Gesundheit tibetischer Kinder dar. Die Morbidität dieser Krankheit ist in Tibet zwei- bis dreimal so hoch wie im Binnenland. Tsewang Rigzin zufolge bringt die Behandlung dieser Krankheit durch eine Operation in Tibet nicht nur große Gefahren mit sich, die Kosten sind auch extrem hoch. Sowohl die Lokalregierung, als auch die Zentralregierung in Beijing setzen sich für eine Lösung dieses Problems ein. Eines der Lösungskonzepte ist beispielsweise das Angebot einer kostenlosen Behandlung von Patienten mit angeborenen Herzfehlern in binnenländischen Krankenhäusern. Tsewang Rigzin sagt:

"Während des Zwölften Fünfjahresplans wurden insgesamt 3.000 Patienten mit angeborenen Herzfehlern kostenlos behandelt. Sie wurden zum Teil in große Beijinger Krankenhäuser, zum Teil in lokale Kliniken eingeliefert."

Zwar hat das Gesundheitswesen in Tibet gewaltige Fortschritte gemacht, dennoch gibt es noch immer eine große Kluft zu den Provinzen und Städten im Binnenland. Tsewang Rigzin erläutert:

"Tibet zählt derzeit drei Millionen Einwohner. Das entspricht der Bevölkerungszahl einer mittelgroßen Stadt im Binnenland. Auf einer Fläche von 1,2 Millionen Quadratkilometern ist die lokale Bevölkerungsdichte außerhalb der Hauptstadt des Autonomen Gebiets, Lhasa, sehr niedrig. Medizinische Dienstleistungen müssen deshalb ein weiträumiges Gebiet abdecken. Aus diesem Grund mangelt es in Tibet immer noch an medizinischen Fachkräften, insbesondere in ländlichen Gebieten."

Übersetzt von Xiao Lan

Gesprochen von Xu Qi

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China