Im April 2016 wurde die chinesische Schriftstellerin Hao Jingfang mit ihrer Novelle „Folding Beijing" für den Science Fiction Achievement Award – oder auch Hugo-Award – nominiert. In der Novelle beschreibt die Schriftstellerin die Stadt Beijing mit verschiedenen Räumen und Schichten. Es sei eine faltbare Stadt, die bittere Realität zeige, so Hao. Die Geschichten entstammten dem Alltag normaler Einwohner Beijings.

Hao Jingfang sagte, Novellen spiegelten die Realität wider. Man könne die enorme Kluft in der scheinbar flachen Welt nicht übersehen. Viele Menschen führten ein unvorstellbar schwieriges Leben. Ihre Werke kümmerten sich sowohl um die reale, als auch die virtuelle Welt. Hao Jingfangs Fans sind sich einig, dass ihre Werke zwar die Zukunft darstellten, sie aber ein starkes Gefühl der Realität vermittelten.

Der chinesische Schriftsteller Liu Cixin, der 2015 mit dem Hugo-Award ausgezeichnet wurde, liebt viele von Hao Jingfangs Werken. Er sagte, Haos Science-Fiction-Novellen seien poetisch. Die Erzählart sei sowohl klassisch, als auch modern.

Die chinesische Science-Fiction-Literatur befinde sich in einer unreifen Phase, so Liu weiter. Aber es gebe immer mehr neue Schriftsteller, die sich diesem Literaturbereich widmeten. Sie feierten viele Durchbrüche bei der Vorstellung und dem ideologischen Niveau und wollten ihren eigenen Stil entwickeln. Viele Science-Fiction-Schriftsteller gäben das Schreiben jedoch aus wirtschaftlichen Gründen auf. Es gebe wenige Science-Fiction-Zeitschriften in China und diese zahlten den Autoren nicht viel. Die Schriftsteller könnten von der Vergütung ihrer Werke nicht leben. Science-Fiction-Literatur sei eine Minderheitsliteratur. Es fehle in diesem Bereich an Werken mit hoher Qualität und Schriftstellern mit großem Einfluss, so Liu.

Der Hugo-Award wird im August verliehen. Hao Jingfang hofft, dass die Nominierung ihres Werks mehr Schriftsteller ermutigt, gute Werke zu verfassen.