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„The Butterfly Lovers" – Chinesisches Romeo und Julia im Kino
  2016-07-22 10:41:43  CRI

 

Zhejiang in China des vierten Jahrhunderts: Eine junge Frau namens Zhu Yingtai, Tochter aus reichem Hause, verkleidet sich als Mann, um in Hangzhou studieren zu dürfen. Dort lernt sie den armen Gelehrten Liang Shanbo kennen, der auch ihr Kommilitone ist. Zhu verbirgt ihre wahre Liebe für Liang und wird sein bester Freund, sein eingeschworener Bruder, wie die beiden es nennen. Nach drei Jahren, in denen Liang keine Ahnung hat, dass es sich bei seinem Seelenverwandten um eine Frau handelt, wird dieser, oder eben diese, von ihrer Familie zurück nach Hause gerufen und die beiden müssen sich trennen. Doch Zhu verspricht Liang die Hand seiner fiktiven Schwester und lädt ihn so zu einem Besuch ein. Erst nach Yingtais Weggang wird Liang bewusst, wer sein Freund wirklich war. Doch Yingtai soll bald einen anderen heiraten.

Die Legende ist eine Tragödie, die oft als das chinesische Pendant zu „Romeo und Julia" bezeichnet wird. Man kann sich also vorstellen, wie das ganze für das Liebespaar ausgeht. „The Butterfly Lovers", oder auch „Liang Zhu" wurde in verschiedenen Varianten als Oper adaptiert und ist aus der chinesischen Kultur nicht wegzudenken.

Verfilmt wurde das Stück mindestens vier Mal: Zuerst 1964 als Musical Film in Hongkong. Der Film machte die Schauspielerin und Sängerin Ivy Ling Po berühmt. Schon damals führte der Film zum ersten Mal zu mehr Dialog über Homosexualität, was im konservativen Mainstream des Chinas der 60er Jahre noch sehr schwierig war. Auch die Frage nach der Rechtfertigung arrangierter Ehen tauchte dadurch vermehrt auf.

Fast 30 Jahre später feierte dann die Verfilmung „The Lovers" 1994 mit Nicky Wu und Charlie Yeung Erfolge. Bei den Hong Kong Film Awards gewann der Film die Auszeichnung für die beste Musik und war außerdem für Bester Regisseur, Beste Nebenrolle und Bestes Kostüm nominiert.

Im Jahr 2008 kam „The Butterfly Lovers" dann als Film im Wuxia Genre raus. Jingle Ma führte Regie. In Festlandchina spielte der Film über 4 Millionen Dollar ein.

Wer in China reist, bekommt an vielen Orten die Gelegenheit, die Geschichte der Schmetterlings-Liebenden auf Bühnen als Ballett, Oper oder Konzert zu bestaunen. Wer es nicht ganz so weit schafft, sollte die Augen im August offen halten. Die Kino-Kette Cinestar macht in einigen ausgewählten Kinos eine Opernverfilmung von „The Butterfly Lovers" zum Teil ihres chinesischen Programms. Da können Sie sich dann selbst davon überzeugen, dass Romantik, Schnulze und Tragik sich im Osten und Westen gar nicht so unähnlich sind.

Text: Emilie Cherlet

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