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China fördert Umweltschutz in Tibet
  2016-07-07 08:56:36  cri

Rund 1.000 Anwohner am Yarlung Tsangpo-Fluss in Tibet sind gerade damit beschäftigt, Bäume zu pflanzen. „Vor zehn Jahren war es hier sehr schmutzig und windig," sagt der 61-jährige Tseten mit schweißbedeckter Stirn. „Weder Menschen noch Tiere konnten hier leben." Die schlechten Tage seien nun seltener, vielleicht sei das den Bäumen zu verdanken, fährt er fort. „Man kann hier jetzt Füchse und Hasen sehen."

In Tibet werden immer mehr Bäume gepflanzt und wild lebende Tiere werden besser geschützt, während umweltverschmutzende Unternehmen geschlossen werden. Umweltschutz ist das Hauptthema des aktuell stattfindenden Forums über Entwicklung in Tibet 2016.

In Tsetens Heimat, Shigatse, wo es einst häufig Sandstürme gab, haben Hirten in den vergangenen zwei Jahren etwa 1.200 Hektar Wald gepflanzt. Tsering Dondrup vom lokalen Aufforstungsamt zufolge sollen weitere 550 Hektar Wald noch im laufenden Jahr vollendet werden.

Durch die Umweltschutzkampagnen entlang der sechs Hauptflüsse in Tibet konnten Weidegebiete wieder zu Wäldern gemacht und die zunehmende Wüstenbildung gestoppt werden. Im Shannan-Abschnitt des Yarlung Tsangpo-Flusses nimmt die Waldfläche zum Beispiel jährlich um 5,25 Kubikmeter pro Hektar zu. Einer nationalen Studie aus dem Jahr 2014 zufolge belegte Tibet bezüglich der Waldfläche und des Waldbestands landesweit den ersten Platz.

Auch der Schutz wild lebender Tiere wurde deutlich verbessert. Hunderttausende Antilopen wandern durch das Changtang National Nature Reserve im Norden Tibets. „Die tibetischen Antilopen sind normalerweise sehr schüchtern. Wenn sie Menschen sehen, laufen sie weg," sagt Tsewang Norbu, ein Ranger des Naturschutzgebiets. „Aber jetzt bleiben sie stehen und schauen mich an, wenn ich ihnen mit meinem Motorrad näherkomme." In den vergangenen 20 Jahren stieg die Zahl der tibetischen Antilopen von 40.000 auf etwa 200.000. Die Zahl der Wildesel hat sich in der gleichen Zeit verdreifacht.

Mehr Wildtiere bedeuten für einige Anwohner mehr Probleme. Im Februar behauptete ein Anwohner von Shigatse von zehn Hanuman-Languren „beraubt" worden zu sein. Gyezang erklärt: „Sie wissen, dass wir sie nicht verletzen. Deswegen kommen sie häufig in unser Dorf, um Lebensmittel zu stehlen, vor allem im Winter und Frühling. In diesem Jahr haben sie meine Kartoffeln und Möhren gestohlen. Aber die Regierung hat mir durch Subventionen geholfen, die Verluste abzudecken."

Die lokalen Behörden sehen vor, 15,5 Milliarden Yuan (etwa 2,2 Milliarden Euro) auszugeben, um „blauen Himmel und sauberes Wasser" zu garantieren. „Umweltschutz ist die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung," sagt Losang Gyaltsen, der lokale Parteivorsitzende.

Tibet hat außerdem die Expansion von Industrien wie Stahl, Chemie und Papier verboten. Bereits existierende Unternehmen wurden unterdessen geschlossen oder zu einer Umstrukturierung aufgefordert, erklärt Zhuang Hongxiang, stellvertretender Leiter des lokalen Umweltschutzamts.

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