Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Zurück zu den Wurzeln: Wie der kleine Luoga seine Heimat unterstützt
  2016-06-01 10:28:12  cri

 

 

Luoga Wangdui hat in seiner Jugend seine tibetische Heimat verlassen, um eine gute Bildung zu erhalten. Anschließend ist er jedoch zurückgekehrt, um zurückzugeben und sich für den Aufbau Tibets einzusetzen. Lernen sie diesen jungen Mann und seine Geschichte nun ein wenig näher kennen.

Spr. Luoga Wangdui ist Direktor des Amts für Wasserwirtschaft im Kreis Zhada im Autonomen Gebiet Tibet. Er wird häufig Kleiner Luoga genannt. Der Name entstand in seiner Schulzeit, als er Tibet verließ und eine tibetische Schule in der Provinz Jiangxi besuchte. Da er einen Mitschüler mit dem gleichen Namen hatte, dieser aber älter war, wurde er kurzerhand kleiner Luoga genannt. An seine Schulzeit erinnert sich der heute 30-Jährige noch ganz genau.

„Im Jahr 1996 hatte ich das Glück, die Prüfung für die Annahme an der tibetischen Mittelschule Nanchang in der Provinz Jiangxi zu bestehen. Das war ein wichtiger Wendepunkt in meinem Leben. Der Besuch der Schule hat meinen Horizont erweitert und ich habe viel gelernt. Für eine Bauernfamilie war es nicht einfach, die Schulkosten zu tragen, aber die tibetischen Klassen waren kostenlos."

Im Jahr 2000 hat der kleine Luoga seinen Mittelschulabschluss gemacht und wurde von der Berufsschule für Wasserwirtschaft in Sichuan aufgenommen. Beim Interview erwähnt er mehrfach, wie sehr ihm die Berufsschule bei seiner Arbeit geholfen hat. Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung machte er 2003 seinen Berufsschulabschluss. Damit stand er vor einer wichtigen Entscheidung: Welchen beruflichen Weg sollte er einschlagen?

„Als ich mein Arbeitsleben begann, war mein Bruder Geschäftsmann. Er wollte, dass ich ihm bei seinem Transportunternehmen half. Aber ich dachte mir, ich habe so viele Jahre gelernt und sämtliche Studiengebühren wurden vom Staat bezahlt, ich habe die Ausbildung gemacht, also möchte ich einen passenden Job finden."

Er wurde dem Amt für Wasserwirtschaft im Bezirk Ali im Kreis Zhada zugeteilt. Damals war er gerade 18 Jahre alt und der Bezirk galt als besonders schwierig.

Luoga hat seine Entscheidung dennoch nicht bereut. Seine Verdienste werden auch von den Einwohnern der Region anerkannt. 2011 wurde er zum stellvertretenden Direktor des Amts für Wasserwirtschaft ernannt, 2015 zum Direktor befördert. Über seine Arbeit sagt er:

„Wir müssen zuerst das Trinkwasserproblem der Landwirte und Hirten lösen. Obwohl die Wasserressourcen jetzt relativ reichhaltig sind, entspricht die Wasserqualität häufig nicht den Standards und die Menge reicht nicht. Dann müssen wir uns um den Aufbau von Bewässerungsanlagen für Acker- und Weideland kümmern. Außerdem müssen wir das Hochwasser vom Xiangquan-Fluss und seinen 14 Nebenflüssen in Zhada kontrollieren. Schließlich setzen wir uns für die Entwicklung von Elektroenergie ein, vor allem die Entwicklung und Nutzung von Wasserkraftwerken."

Anders als in anderen Kreisen Chinas ist das Amt für Wasserwirtschaft in Zhada für die Wasser- und Energieversorgung des ganzen Kreises verantwortlich. Der kleine Luoga hat daher viel zu tun, doch seine Familie stützt ihm dabei den Rücken.

„Meine Frau war meine Mitschülerin in der tibetischen Klasse. Wir kommen beide aus Qamdo und wurden dieser Arbeit gleichzeitig zugeteilt. Ich habe normalerweise keine Zeit, mich um die Erziehung meines Kindes zu kümmern. Ich muss etwa 200 Tage im Jahr außerhalb arbeiten. Die Familie kann ich nur meiner Frau überlassen."

Der Bezirk Ali hat eine Fläche von über 340.000 Quadratkilometern und liegt auf einer Höhe von durchschnittlich 4.500 Metern. Bei diesen Voraussetzungen ist die Wasserbauarbeit sehr schwierig. Luoga sagt, er sei von der Umsetzung des Trinkwasserprojekts seit 2005 tief beeindruckt.

„Es gibt in Zhada nur 5.000 Einwohner. Aber das Land umfasst 27.500 Quadratkilometer. Es ist ein dünn besiedeltes Gebiet, in dem man weit voneinander entfernt wohnt. Die meisten Einwohner sind Nomaden und ziehen mit den Jahreszeiten. Angesichts dieser Umstände muss die Trinkwassersicherheit über weite Flächen garantiert werden. Wir haben damals alle Rohre selbst installiert, weil es das Geld nicht anders zuließ. Nachdem das Projekt vollendet wurde, konnten die Einwohner sicheres Wasser trinken. Darauf bin ich sehr stolz."

Luoga zufolge sind 95 Prozent seiner Mitschüler der tibetischen Klasse in Jiangxi zur Arbeit nach Tibet zurückgekehrt. Obwohl die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Tibet schlechter sind, als an anderen Orten, werden Luoga und seine Mitschüler ihr ursprüngliches Ziel vom Aufbau ihrer Heimat weiterhin verfolgen.

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Huang Gang

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China