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Die große Welt der Ozeane - ein Besuch im ersten Meereslabor Chinas
  2016-05-11 09:58:14  cri

 

 

Das staatliche Laboratorium für Ozeanologie Qingdao ist das erste Meereslabor seiner Art in ganz China. Gleichzeitig gilt es als Vorbild für die Errichtung weiterer chinesischer Laboratorien. Heute statten wir diesem besonderen Ort einen Besuch ab und lernen die Wissenschaftler kennen, die dort arbeiten.

Das staatliche Laboratorium für Ozeanologie Qingdao wurde im Herbst 2015 eröffnet. Gearbeitet wurde daran zu diesem Zeitpunkt jedoch schon 15 Jahre. Der damalige Präsident der Chinesischen Ozean-Universität und jetziges Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen, Guan Huashi, hat gemeinsam mit den Verantwortlichen von weiteren vier Wissenschaftsinstituten im Jahr 2000 den Antrag zur Errichtung des Meereslabors gestellt. Doch erst 2013 wurde dieser vom Ministerium für Wissenschaft und Technologie gebilligt. Nach zwei Jahren der Vorbereitung wurde das Laboratorium am 30. Oktober 2015 an der Aoshan-Bucht in der kreisfreien Stadt Jimo der Stadt Qingdao offiziell in Betrieb genommen. Das staatliche Meereslabor besitzt acht Laboratorien für Untersuchungen zu Bereichen wie Ozeandynamik und Meeresbiologie sowie zehn große Untersuchungsplattformen wie eine Ozeanexpeditionsflotte. Guan Huashi erläutert:

„Das Meereslabor ist wirklich eine einzigartige Plattform für Ozeanwissenschaftler aus China und der ganzen Welt. Mit dieser Plattform wird es leichter, Innovationen zu schaffen."

Der Generaldirektor des Labors und Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Chen Yiyu, ist zuversichtlich, dass das Meereslabor in Qingdao zur Entwicklung der Meereskunde in China beitragen wird.

„Qingdao ist der Ursprungsort der Entwicklung der chinesischen Ozeanwissenschaften. In den 1930er Jahren wurde die erste Ozeanexpedition Chinas in Qingdao durchgeführt. In den folgenden 50 Jahren sind in Qingdao viele Fachkräfte für Ozeanwissenschaften herangewachsen. Durch das Meereslabor sollen diese Fachkräfte zusammengeführt werden, damit sie gemeinsam zur Entwicklung der Meereskunde in China beitragen."

Für 2016 plant das Meereslabor, mit 30 Experten der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen ein Projekt zum Bau eines chinesischen Ozeanbohrschiffes zu beginnen. Zu der Entwicklung des Projekts sagt Wu Lixin, ein Verantwortlicher des Labors:

„Wir können heutzutage ins Weltall fliegen. Wir wissen mehr vom Weltall als von der Tiefe der Erde. Mit dem Ozeanbohrschiff können chinesische Wissenschaftler zu den fortschrittlichsten der Welt gemacht werden. Die Bohrungen werden einige Tausend bis 10.000 Meter unter dem Wasser durchgeführt. Deshalb ist es eine große Herausforderung. Durch den Bau des Schiffes soll auch die Entwicklung der chinesischen Unterwasserrüstungsindustrie gefördert werden."

Über 70 Prozent der Erdoberfläche ist von Ozeanen bedeckt. Die Entwicklung der Ozeanwissenschaft, die Erschließung von Meeresressourcen und der Schutz der Meere sind für die Lösung von Problemen wie dem Bevölkerungswachstum, dem Ressourcenmangel und einer verschlechterten Umwelt unerlässlich. Das Meereslabor Qingdao hat hohe Ambitionen. In den kommenden fünf bis zehn Jahren soll es eines der besten Meereslabore der Welt werden. Der Vizeminister für Wissenschaft und Technologie, Wang Zhigang erklärt:

„Was ist der Ozean? In dieser Hinsicht ist unser Wissen wirklich begrenzt. Das Ziel der Einrichtung des staatlichen Laboratoriums war, durch das Wissen und Verständnis seiner Gesetzmäßigkeiten, bessere Methoden zusammenzufassen, um in die Ozeane eintreten und sie nutzen zu können. Das ist, was wir als große Nation machen müssen. "

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Xu Qi

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