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Freiwilligenarbeit in Tibet – Ein Leben abseits des Luxus
  2016-04-29 15:18:07  cri




Deng Yujuan ist eine junge Han-Chinesin mit schlanker Gestalt und kurzen Haaren. Nach dem Universitätsabschluss hatte sie nur einen Wunsch: Sie wollte im tibetischen Regierungsbezirk Ngari als freiwillige Helferin arbeiten. Doch das Leben in der armen Region ist nicht immer einfach…

Als die junge Han-Chinesin Deng Yujuan im Jahr 2014 ihren Universitätsabschluss machte, hatte sie nur einen Plan, sie wollte im Regierungsbezirk Ngari im Autonomen Gebiet Tibet als freiwillige Helferin tätig werden.

„Ich komme aus Lanzhou in Gansu. Seitdem ich mein Wirtschaftsstudium an der Pädagogischen Universität Tianjin abgeschlossen habe, arbeite ich als Freiwillige in Tibet. Am Anfang waren es insgesamt 50 freiwillige Helfer, jetzt gibt es in Ngari nur noch 29."

Deng Yujuans Familie besteht aus vier Personen. Ihre Eltern und ihr Bruder sind in Lanzhou als Landwirte tätig. Ihr Bruder ist zwei Jahre älter als sie. Er hat nach dem Abitur kein Studium begonnen.

„Mein Bruder ist zu Hause geblieben, deshalb waren meine Eltern damit einverstanden, dass ich in Tibet als ehrenamtliche Helferin arbeite. Ich bin jetzt Klassenlehrerin und arbeite täglich fünf Stunden. In meiner Freizeit spiele ich gerne Gitarre und lese Bücher. Ich verbringe vergleichsweise viel Zeit mit Büchern."

Erst vor kurzem hat sie eine Gitarre im Internet gekauft und gelernt, sie zu spielen.

„Ich verdiene jeden Monat 3.149 Yuan RMB, bekomme 1.000 Yuan RMB Subventionen vom Staat und Subventionen von der Regierung des Autonomen Gebiets in Höhe von 2.149 Yuan RMB. Die Preise hier sind sehr hoch. Es ist kein reiches Leben, ich bin jeden Monat knapp bei Kasse."

Vor einem Jahr gingen über 60 freiwillige Helfer der Universitäten von Tianjin nach Tibet. 40 von ihnen gingen nach Qamdo, zehn weitere nach Lhasa. Deng Yujuan hat sich freiwillig für die schwere Arbeit in Ngari gemeldet. Sie erklärt:

„Ich habe erfahren, dass es in Ngari wenige Einwohner gibt, es sind nur 90.000. Ich dachte, wo wenige Einwohner sind, ist es am schwierigsten, da kann ich etwas tun. Ich hätte nie gedacht, dass es in China noch so arme Orte gibt. Das hat mich wirklich schockiert. Aber ich habe mich zwei Tage angepasst. Die Arbeitsumgebung ist besser, als ich gedacht hätte. Es gibt Computer und Schreibtische."

Der Regierungsbezirk Ngari liegt im Westen des Autonomen Gebiets Tibet. Er hat etwa 100.000 Einwohner und eine Fläche von 340.000 Quadratkilometern. Die durchschnittliche Höhe liegt bei 4.300 Metern und das Klima ist kalt und trocken. Es gibt nur geringen jährlichen Niederschlag und die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht ist sehr hoch. Der Winter ist lang und kalt.

Deng Yujuan erklärt, wie es ist, als freiwillige Helferin in einem Gebiet mit solchen schweren Naturbedingungen zu arbeiten:

„Ich wollte am Anfang nicht hier bleiben. Aber nach einem Jahr als ehrenamtliche Helferin, gefiel mir die Arbeit sehr gut. Ich will weiter hier bleiben. Hier ist es ruhig und die Menschen sind sehr einfach. Es gibt außerdem schöne Sehenswürdigkeiten."

Deng Yujuan hofft, in Zukunft in der Schule in der Gemeinde Sênggê Zangbo im Kreis Gar bleiben zu können, da der Himmel blau ist und die Bürger sie wie ihre Tochter behandeln. Jeden Tag geht sie zum Mittagessen in die Schulmensa, zum Abendessen geht sie zu anderen Lehrern nach Hause.

Sie hat keinen Freund und war noch nie in einer Beziehung. Dennoch hat sie klare Vorstellungen: Ihr Freund darf nicht rauchen und muss einen guten Charakter haben. Ob er ein Haus oder ein Auto besitzt ist ihr jedoch egal.

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Yin Fan

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