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Fuding – Wo der Tee weiß sein darf
  2016-04-19 16:12:49  CRI

Fuding ist eine kreisfreie Stadt der bezirksfreien Stadt Ningde in der chinesischen Provinz Fujian. Ganz im Nordosten von Fujian an der Grenze zur Provinz Zhejiang gelegen, umfasst ihr Regierungsgebiet 1.526 Quadratkilometer mit zahlreichen Gemeinden und Dörfern. Mit ihren unzähligen sich durch das Gelände schlängelnden Flüssen und grünen Gebirgen, wie dem berühmten Taimu-Gebirge, bietet sie wunderschöne Naturlandschaften. Gleichzeitig kann Fuding über 430 Kilometer Küste vorweisen.

Aber nicht nur geografisch hat die kreisfreie Stadt am Meer einiges zu bieten. So ist sie zum Beispiel Heimat für über 20 verschiedene Nationalitäten, unter anderem die She. Über die Hälfte der Mitglieder dieser offiziell anerkannten ethnischen Minderheit lebt in Fujian. Einem Zensus aus dem Jahr 2000 zufolge leben über 28.000 Angehörige der She in Fuding. Das entspricht etwa vier Prozent der gesamten Bevölkerungsgruppe. Und mit dieser für den insgesamt etwa 600.000 Einwohner umfassenden Ort recht hohen Zahl prägen die She die Kultur und das soziale Bild Fudings.

Wenn von Fuding die Rede ist, muss neben der Minderheit der She jedoch noch ein weiterer Begriff fallen: „Weißer Tee". Denn dieser ist das Markenzeichen der Stadt. Über die Hälfte der Bewohner Fudings sind in der Teeindustrie beschäftigt. Zwar wird dort auch anderer Tee angebaut, der Stolz der Stadt gilt aber dem weißen Tee. Dieser hat in Europa, den USA und Südostasien bereits Anklang gefunden, in China ist er hingegen noch eher unbekannt. Nur ein Prozent der gesamten chinesischen Teeindustrie wird von weißem Tee eingenommen. Und das kommt nicht von ungefähr. Wang Qianchao, dem Leiter der Behörde für Teeindustrie in Fuding, zufolge besitzt die Küstenstadt drei große Vorteile. So könnten die Teesorten aus Fuding zum Beispiel nur dort angebaut werden. Es hätten schon viele Leute versucht die Pflanzen in anderen Regionen des Landes zu züchten, das sei jedoch nie gelungen. Der Tee habe einen anderen Geschmack besessen und nicht die gleiche Wirkung erzielt, wie das Produkt der gleichen Pflanze in Fuding. Eine zweite Besonderheit des Tees aus Fuding ist Wang zufolge seine Natürlichkeit. Die gesamte Trocknung der Teeblätter geschehe auf natürlichem Weg durch Sonneneinstrahlung. Auch der Anbau sei möglichst natürlich. Und genau dadurch erhält der weiße Tee seine dritte Eigenheit: Weißer Tee soll eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzen. So soll er die Verdauung fördern, das Immunsystem stärken und den Blutdruck senken. Schon vor Jahren wurde er in Fuding außerdem als Arzneimittel gegen Masern genutzt. Während grüner Tee sich nämlich nicht lange halte, werde weißer Tee mit der Zeit besser, so Wang.

Kein Wunder also, dass die Regierung von Fuding auch in der Entwicklung der Stadt auf diese Tee-Industrie setzt. Mit einer modernen Tee-Industrie und einer Verbindung von Tee und Tourismus sollen die Anwohner immer reicher werden und ein besseres Leben führen – und dieser Weg scheint zu fruchten. Das zu Fuding gehörende Dorf Chixi wurde immerhin zum „Spitzendorf für Armenhilfe in China" ernannt. Ein Grund mehr für eine Journalistengruppe von Radio China International sich diese Stadt und ihre Besonderheiten einmal näher anzusehen.

Geschrieben von Sabrina Sicking

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