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Azhan – eine Qingdaoer Schriftstellerin sieht blau
  2016-04-13 16:36:00  cri

 

Azhan ist eine junge Schriftstellerin und Malerin aus der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. In ihren literarischen Werken und Bildern widmet sie sich ihrer Heimatstadt und diese ist für sie blau. Warum, erfahren sie in den folgenden Minuten…

Wang Zhanyun ist besser als Azhan bekannt. Sie ist eine junge Schriftstellerin und Malerin aus der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. Schon im Alter von fünf Jahren hat sie mit dem Malen begonnen. Inzwischen hat die junge Qingdaoerin mehrere Prosasammlungen wie „The Blues of Qingdao" veröffentlicht. In ihren Werken beschreibt sie meistens die Menschen, die Landschaften, das Leben und die Entwicklung in ihrer Heimat.

„Ich finde, jede Stadt braucht jemanden, der sie beschreibt. Man sollte sofort an die Stadt denken, wenn man Bücher der Autoren aus dieser Stadt liest. Ich bemühe mich darum, eine dieser Personen zu werden, die ihre Heimat zum Objekt ihrer Werke machen."

Als Azhan fünf Jahre alt war, wurde sie von ihrer Mutter gezwungen, Malunterricht zu nehmen. Damals musste sie jeden Tag ein Bild malen. 1990 wurde sie vom Kunstinstitut der Soochow-Universität angenommen und studierte dort Modedesign. Nach dem Abschluss beschloss sie, nicht mehr in ihre Heimat zurückzukehren und in Südchina zu arbeiten.

„Wäre ich damals nach dem Abschluss nach Qingdao zurückgegangen, hätte ich eine große Auswahl gehabt. Ich hätte in den Medien oder im Außenhandel arbeiten können. Meine Eltern haben mir viele Stellen in Qingdao besorgt, aber ich wollte weiter weg sein. Deshalb bin ich nicht nach Qingdao zurückgekehrt und nach Shenzhen gegangen."

In den folgen Jahren hat Azhan in Shenzhen, Xiamen und Hangzhou erste Erfolge in ihrer Karriere als Modedesignerin gefeiert. Die Arbeit setzte ihr jedoch zu und sie bekam immer stärkeres Heimweh.

Im Jahr 2000 ist Azhan nach Qingdao zurückgekehrt. Sie hat den Job als Modedesignerin aufgegeben und arbeitete als Feuilleton-Redakteurin für die Qingdao Daily. In der Welt der Literatur fand Azhan einen neuen Lebensweg. Sie begann, über ihre Heimat zu schreiben – ihr Grundton war dabei blau.

„Ich glaube, jede Stadt hat eine eigene Farbe. Chongqing ist rot, Xi'an ist grau, Beijing ist gold, Shanghai ist bunt. Qingdao ist blau. Es gibt keine andere Stadt, deren Stadtmitte dem Meer so nah ist."

2007 wurde Azhans erste Prosasammlung „The Blues of Qingdao" herausgegeben. Das Werk fand großen Anklang unter den Lesern. Die Sammlung enthält auch viele ihrer eigenen Zeichnungen.

„Es reicht nicht, die Liebe zu einer Stadt nur mit Worten zu beschreiben, man muss sie auch malen. Ich habe in blau gemalt und das mit meinem Herzen."

Azhan sagt, sie wolle mit „The Blues of Qingdao" ihrer Heimat Ehre erweisen. Nach der Veröffentlichung hat sie Qingdao noch einmal verlassen und ist in den folgenden Jahren viel gereist. Als sie nach einigen Jahren wieder zurückkam, entdeckte sie, wie stark sich die Hafenstadt verändert hat.

„Nachdem 2007 ‚The Blues of Qingdao' herausgegeben wurde, ging ich nach Hongkong, wo ich drei Jahre studiert habe. Als ich 2010 wieder nach Qingdao zurückkehrte, hatte sich die Stadt stark verändert. Es gab mehr Kultureinrichtungen, mehr Ausstellungen, Galerien, Cafés. Ich begann, ‚The Blues of Qingdao 2' zu schreiben. Ich wollte alles Neue in der Stadt festhalten."

„The Blues of Qingdao 2" wurde 2014 herausgegeben und wie sein Vorgänger war es ein großer Erfolg. Nun plant Azhan „The Blues of Qingdao 3". Sie will weiter über die Leute und das Leben in Qingdao sowie die Stadt selbst schreiben.

„Ich bereue nicht, dass ich diese Stadt mehrfach verlassen habe und wieder zurückgekehrt bin. Ich folge meinem Herzen. Ich weiß nicht, ob ich in Zukunft so weitermache. Aber am Ende bleibe ich auf jeden Fall in Qingdao, denn in dieser Stadt liegt meine DNA."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Xu Wei

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