Das Dorf Bazhu liegt in der Gemeinde Tacheng im Kreis Weixi des Autonomen Bezirks Dêqên der Tibeter in der Provinz Yunnan. Es hat in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Wandel vollzogen, von einem armen Dorf mit einem jährlichen Durchschnittseinkommen von 800 Yuan pro Person zu einem Ort mit vielfältigen biologischen Industrien und einem Einkommen in Höhe von 6.000 Yuan. Die Person hinter der erfolgreichen Transformation ist der Parteisekretär des Dorfes und gleichzeitig stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Tacheng, He Xun.

Das tibetische Dorf Bazhu in der chinesischen Provinz Yunnan liegt inmitten von Bergen und Wäldern. Seit 1996 ist He Xun als Parteisekretär des Dorfes tätig. Einige Leute schlugen damals vor, das Einkommen durch die Abholzung der Wälder zu steigern. He Xun lehnte dies aber entschlossen ab.

„1996 habe ich das Amt des Parteisekretärs des Dorfs Bazhu angetreten. Damals war das Dorf zu 92 Prozent von Wäldern bedeckt. Einige Leute schlugen vor, die Wirtschaft durch Abholzung anzutreiben. Aber wir sagten, die Bäume müssten geschützt und dürften auf keinen Fall gefällt werden. Wenn ich sie damals nicht geschützt hätte, gäbe es jetzt keine Wälder mehr."

Doch wie sollten die Bewohner ihr Leben ohne die Abholzung der Wälder verbessern? He Xun erkannte, dass das Dorf parallel zum Schutz der Wälder eine grüne Landwirtschaft entwickeln konnte. Ende 2014 betrug das Gesamteinkommen des Dorfes über 10,1 Millionen Yuan. Der Großteil stammte aus der biologischen Forstwirtschaft. He Xun erklärt:

„Wir haben zuerst ökologische Umzäunungen errichtet. Zwischen den Feldern mussten dafür die Bäume gefällt werden, dann wurden Papayas als natürliche Begrenzungen gepflanzt. Der zweite Schritt waren die Wälder. Wenn das Ökosystem gut ist, sind die Ressourcen unter den Bäumen sehr reichhaltig, zum Beispiel verschiedene Pilzarten oder auch die Heilpflanze Gastrodia Elata. Das Einkommen durch diese Ressourcen macht 30 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Außerdem haben wir auf einer Fläche von 500 Mu (33,33 Hektar)Rosen gepflanzt. 2014 haben unsere Bewohner 1,25 Millionen Yuan verdient."

Der Anteil gedeckter Wälder in Bazhu hat inzwischen bereits 98,2 Prozent erreicht. Das Dorf hat sich von einer reinen Getreidelandwirtschaft zu einem Ort mit diversen biologischen Industrien wie ökologischen Begrenzungen, Wald-Ressourcen und Heilpflanzenanbau entwickelt.

Traditionell sind die Bewohner eines tibetischen Dorfs wie Bazhu beim Häuserbau, dem Kochen und Heizen von den Bäumen auf den Bergen abhängig. Ihnen das Baumfällen zu verbieten war damit keine leichte Aufgabe. Aus diesem Grund wurden einige Regeln aufgestellt, um die Traditionen und Bräuche zu erhalten und die Nachfrage der Bewohner zu befriedigen. He Xun sagt:

„Wir haben zuerst Vorschriften eingeführt, wonach jährlich nur ein Baum gefällt werden darf. Denn Tibeter sollen am ersten Tag des tibetischen Neujahres frisches Brennholz verwenden. Danach wurde eine Gruppe zum Schutz des Waldes gegründet. Zum Schluss musste das Problem ersetzender Energien gelöst werden. Im ganzen Dorf werden jetzt Solarenergie und Biogas verwendet. So wird die Umwelt immer besser."

Das Dorf besteht derzeit aus 1.375 Einwohnern. Nur 90 von ihnen haben außerhalb Arbeit gesucht, denn durch das diverse System biologischer Industrien können die Anwohner auch in ihrer Heimat Wohlstand erlangen. He Xun hat völliges Vertrauen in die Zukunft von Bazhu. Er plant, den Tourismus im Dorf weiterzuentwickeln. Er hofft, die Straßen und Hotels verbessern zu können, um immer mehr Touristen anzuziehen. He Xun zufolge sollen alle Projekte zur Entwicklung der Wirtschaft in Zukunft auf umweltfreundlicher Basis ausgearbeitet werden.

„Es gibt jetzt viele Leute, die hier investieren möchten. Aber wir dürfen nicht nur die gegenwärtigen Interessen in Betracht ziehen, sondern müssen auch die langfristigen Vorteile beachten. Nachhaltige Entwicklungsprojekte werden bevorzugt."

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Zhu Qing'an