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Wofür Chinesen ihr Geld zum Frühlingsfest am liebsten ausgeben
  2016-02-06 09:11:02  cri

Von der Inlandsreise über lokale Spezialitäten, vom Auslandsurlaub bis zum Kauf elektronischer Haushaltsgeräte. Zum Frühlingsfest wird in China immer mehr Geld in die Hand genommen. Die Einkaufslisten chinesischer Familien weisen aber durchaus regionale Unterschiede auf.

Zhang Feng, Angestellter in Jinan in der ostchinesischen Provinz Shandong, hat eine Auslandsreise nach Südkorea geplant. Er und seine Frau freuen sich darauf, das Frühlingsfest zum ersten Mal im Ausland zu verbringen. Das Frühlingsfest bedeute heutzutage nicht einfach nur gut zu Essen und Anzustoßen – es müsse schon etwas Besonderes her, so Zhang Feng. Und so geht in diesem Jahr das meiste Geld für die Reise drauf. Schließlich interessiere er sich sehr für andere Sitten und Gebräuche. In Seoul will Zhang Feng südkoreanische Spezialitäten probieren und Kosmetika einkaufen. Für den Südkorea-Aufenthalt plant der Angestellte 30000 Yuan (rund 4000 Euro) ein, davon 10000 Yuan alleine fürs Shopping.

Der Bauer Li Jun aus dem Dorf Hefa in der nordostchinesischen Provinz Jilin ist gerade mit den Einkäufen für das Frühlingsfest beschäftigt. Sein Haushalt ist bereits mit reichlich Schweine- und Lamm-, Rind- und Hühnerfleisch sowie Fisch eingedeckt. Etwa 10000 Yuan ( ca. 1300 Euro) wird ihn das Frühlingsfest mit seiner Familie kosten. Darin inbegriffen der Alkohol in Form von Wein, Schnaps und Bier. Die Kinder kaufen ihm und seiner Frau zu dem Fest traditionell ein paar Kleidungsstücke. Früher war seine Frau insbesondere vor dem Silvesterabend mit der Essenszubereitung schwer beschäftigt. In diesem Jahr will Li Jun sie an diesem Abend entlasten, es soll im Restaurant ein Festessen geben. Zudem sind Ausflüge zu den Tempelmärkten in der Stadt mit der ganzen Familie geplant.

Der 34-jährige Wang Rufeng ist Chef eines Paketlieferdienstes in Wuhan. Der Mann aus dem Kreis Xuan´en in der mittelchinesischen Provinz Hubei wird in diesem Jahr zum Frühlingsfest nicht nach Hause fahren. Aber seine Geschenke für die Verwandten daheim hat er schon längst losgeschickt. Die Reise nach Hause war früher nicht nur schön, sondern auch sehr stressig, erinnert sich Wang. Bis er seine Familie wiedersehen konnte, musste er mehrmals umsteigen und die ganzen Geschenke mit sich schleppen. Dies sei heutzutage anders. Von Spielzeugen über lokale Spezialitäten - Wang Rufeng kauft die Geschenke bequem über das Internet und schickte sie per Lieferservice nach Hause. In diesem Jahr hat er dafür rund 6000 Yuan ausgegeben, mehr als 800 Euro.

Landwirt Ma Junhe aus dem Dorf Guodong in der nordwestchinesischen Provinz Gansu will sich zum Frühlingsfest selbst beschenken und zwar mit einem neuen Smartphone. Früher waren Haushaltsgeräte wie Fernseher, Kühlschränke oder Waschmaschinen die größten Einkaufschlager unter den Dorfeinwohnern. In den letzten Jahren seien aber Smartphones und andere elektronische Produkte erschwinglicher und damit auch beliebter geworden, so Ma Junhe. Sein Handy sei schon zwei Jahre alt, da müsse ein neues her. Er nutzt es oft, um Bücher oder Kleidung im Internet zu bestellen. Auch seine Wasser- und Stromrechnungen begleicht er bequem mit dem Mobiltelefon. Im vergangenen Jahr hat Ma sogar einen eigenen Online-Shop eröffnet, in dem er Spezialitäten wie Datteln, Lammfleisch und Wolfsbeeren verkauft – durchaus erfolgreich.

Vier Beispiele, die deutlich machen, wie sich die Sitten und Gebräuche zum Frühlingsfest in China wandeln. Zu dem traditionellen Fest wird so viel Geld ausgegeben wie noch nie zuvor, die Konsumfreude der Chinesen wächst von Jahr zu Jahr.

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