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Chinas Eisenbahn bringt Tibet und das Binnenland näher zusammen
  2015-11-13 17:19:26  cri

 

 

Im Jahr 2014 wurde der Bau von Eisenbahnlinien in Tibet verstärkt. Die Verlängerung der Lhasa-Bahn von Lhasa nach Xigazê wurde am 15. August 2014 eröffnet. Im Dezember haben die Bauarbeiten an der Bahnlinie zwischen Lhasa und Nyingchi begonnen. Durch die Ausweitung des Bahnnetzes können die Menschen ganz einfach die Landschaften und Sehenswürdigkeiten Tibets bewundern. Die Tibeter können ebenfalls sehr bequem das chinesische Binnenland erreichen. Die Bahn fördert nicht nur den Tourismus in Tibet, sie ist auch eine Brücke für die gegenseitige Verständigung und Kommunikation zwischen dem Autonomen Gebiet und dem Binnenland Chinas…

Wer zum ersten Mal in Tibet ist und mit der Bahn von Lhasa nach Xigazê reist, wird schnell von der schönen Landschaft entlang der Bahnstrecke in den Bann gezogen. Das kann ihnen jeder Tourist bestätigen.

„Es ist sehr sauber, auch der Himmel ist so klar und die Berge sind sehr groß."

„Tibet ist ein Ort, an dem einem nie langweilig wird. Wenn ich Zeit habe, komme ich sicher wieder her."

Die Lhasa–Xigazê-Bahn fährt durch 29 Tunnel. Einer dieser Tunnel ist über zehn Kilometer lang und liegt in einer Höhe von 3.850 Metern. Aufgrund der Höhe wird die Bahntrasse von chinesischen Medien auch Himmelsbahn genannt. Seit der Inbetriebnahme der Linie reisen immer mehr Touristen nach Tibet. Der Direktor des Tourismusamts der Stadt Xigazê, Pubu Zhaxi, äußert sich positiv über die Entwicklung der lokalen Tourismusindustrie. Er erzählt, seit der Inbetriebnahme der Lhasa–Xigazê-Bahn sei die Zahl der Touristen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im August 2014 um 43 und im September um 52 Prozent gestiegen. Das Tourismusamt plane, Xigazê zum zweitgrößten Tourismuszentrum Tibets aufzubauen, so der Direktor weiter.

„Die Tourismusindustrie umfasst mehr als 110 Branchen, von Handwerk über Gastronomie und Verkehr bis zu Souvenirs. Wenn Tibet den Tourismus zu einer starken Industrie machen kann, können die Tibeter wirklich reich werden. Geleichzeitig können wir produzieren, was den Touristen gefällt und sie im Gegensatz zum Binnenland exotisch finden und ihnen genau das anbieten. Dadurch wird auch die Kultur geschützt und fortgeführt.

Im Dezember 2014 haben die Bauarbeiten an der Bahnlinie zwischen Lhasa und Nyingchi begonnen. Mit der Inbetriebnahme der Linie werden die Verkehrsbedingungen in Tibet weiter verbessert und die Touristen aus dem chinesischen Binnenland können noch bequemer und schneller nach Tibet reisen.

Puerba lebt im Dorf Lixin in Nyalam, einem Kreis der Stadt Xigazê. Angesichts der schnellen Entwicklung der Tourismusindustrie in den vergangenen Jahren hat er zuerst einen Bus zum Transport von Touristen gekauft, dann hat er in seinem Dorf ein Familienhotel errichtet. Unter seiner Leitung hat die Denkweise der Dorfbewohner allmählich eine Wende erlebt.

„Früher trieben wir Viehzucht und machten Geschäfte mit Ausländern. Nur alte Leute sind im Dorf geblieben, alle jungen Leute haben es verlassen. Aber nun will die Jugend zurück. Sie sagen, sie wollen in meinem Hotel arbeiten, investieren und mit uns zusammenarbeiten. Die Denkweise der Leute im Dorf hat sich allmählich verändert."

Professor Tudeng Kezhu von der Tibet-Universität beschäftigt sich seit langem mit der Erforschung von Wirtschaft, Kultur und Tourismus im Autonomen Gebiet Tibet. Seiner Ansicht nach hilft die Bahn, die Denkweise der Tibeter zu verändern. Die Wirtschaftsentwicklung in Tibet sei nach wie vor größtenteils von der Unterstützung der Zentralregierung und den wirtschaftlich entwickelten Regionen des Landes abhängig, so Tudeng Kezhu. Mit der Inbetriebnahme der Bahnlinien kämen Tibet und das Binnenland sich immer näher. Neben der Veränderung der Denkweise habe dies auch dazu geführt, dass die Fähigkeiten für eine selbständige Entwicklung verbessert worden seien.

„Wenn Tibet die Außenwelt kennenlernen will, wenn Tibeter sich über die Situation im Binnenland informieren wollen, muss der Verkehr gelingen. Einerseits können wir herausfahren, andererseits können Touristen kommen. Dadurch wissen wir, wie stark sich die Außenwelt verändert hat. Und dieses Wissen verändert die Denkweise der Tibeter. Früher lebten wir ein sehr ruhiges Leben. Es war üblich, dass man eine Sache immer wieder auf den nächsten Tag aufschob. Damit wurde die Kluft zwischen uns und dem Binnenland immer größer. In den vergangenen Jahren wurde alles schnelllebiger. Früher dachten wir, Geschäftsmann sei ein schlechter Beruf. Alle wollten, dass ihre Kinder Lehrer und Ärzte werden. Jetzt denken wir anders."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Zhu Qing'an

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