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Chinesisch-amerikanischer Durchbruch: Spendenorgane von Schweinen für menschliche Patienten
  2015-10-21 09:33:09  cri

Schon seit langem versuchen Mediziner, mit Hilfe von Tieren den eklatanten Mangel an Spendenorganen einzudämmen. Nun sind sie diesem Ziel ein Stück näher gerückt.

Mit einem neuen Ansatz in der gentechnischen Forschung gelang es dem Forschungsteam um den US-Genetiker George Church, eines der größten Hindernisse bei der Transplantation von Schweineorganen in menschliche Körper zu überwinden: Die für den menschlichen Körper schädlichen Viren der Schweine-DNA wurden durch die „Genschere" der Crispr-Cas9-Technik entfernt. Zu dem US-Team gehört auch die junge Chinesin Yang Luhan.


(Bild 1: Yang Luhan)

Gegenwärtig warten weltweit rund zwei Millionen Menschen auf einen Spender von Herz, Leber oder anderen lebenswichtigen Organen. Da der Aufbau der Schweineorgane dem der menschlichen weitgehend entspricht, wird das Schwein seit längerer Zeit von Wissenschaftlern als möglicher Organspender für den Menschen betrachtet. Allerdings ist der genannte Retrovirus, der zur Infektion menschlicher Zellen führen kann, eng mit dem schweinischen Erbgut verschmolzen.

Laut einer aktuellen Ausgabe des US-Journals „Science" haben Church und seine Kollegen nun 62 Kopien des Retrovirus aus den Schweinezellen ausradieren können. „Die Arbeit dürfte neuen Schwung in die Xenotransplantat-Forschung bringen. Damit könnte das größte Hindernis seit der Entdeckung des Retrovirus vor zehn Jahren überwunden werden", so Leitforscherin Yang Luhan.

Yang studierte von 2004 bis 2008 am Institut für Biowissenschaften an der Peking Universität. Danach setzte sie ihr Studium an der Harvard Universität fort. Nach ihrem Abschluss gründete sie zusammen mit ihrem Doktorvater, George Church, das Unternehmen eGenesis, das sich mit der klinischen Anwendung von Biowissenschaften beschäftigt. 2014 wurde Yang Leitforscherin eines zehnköpfigen Forschungsteams, das sich mit der Crispr-Cas9-Technik auseinandersetzt. Im Jahr 2014 schaffte sie es auf die „30 unter 30"-Liste des Wirtschaftsmagazins Forbes.

Text von Hu Hao

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