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16 Jahre Bergsteigerschule in Tibet
  2015-10-16 16:24:26  cri

 

 

Im Jahr 1999 wurde die erste Berufsschule für Bergführer im Himalaja im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet gegründet. Über 300 Bergführer sind bis heute aus dieser Schule hervorgegangen. Sie meistern die einzigartige Berglandschaft genauso gut wie Fremdsprachen. Mit der institutionalisierten Ausbildung hat ein Tibeter damit einen interessanten Beschäftigungszweig für die Region geschaffen…

Tashidokhar Gonpo ist 20 Jahre alt und kommt aus Nyalam. Seit drei Jahren lernt er an der Berufsschule für Bergführer im tibetischen Hochgebirge. Er erklärt, warum er sich für diese Tätigkeit entschieden hat:

„Ich lebe in den Schneebergen im Kreis Nyalam. Schon als ich klein war, hat mir Bergsteigen sehr gefallen. Ich weiß, dass die Spitze des Qomolangma (Everest) die höchste der Welt ist. Ich habe vorher gehört, dass diese Berufsschule Schüler annehmen möchte, die auf hohe Berge in eine Höhe von ungefähr 8000 Meter steigen können. Also habe ich das gemacht."

 

1999 hat Nyima Tsering seinen Traum verwirklicht und die Schule für Bergführer gegründet. Gerade der Qomolangma (Everest) und der Shishapangma hätten, so Nyima Tsering, gute natürliche Bedingungen für die Errichtung der Schule angeboten. Er nennt noch einen weiteren Antrieb:

„Es mangelt in China an Dienstleistungen zum Bergsteigen. Durch diese Berufsschule werden immer mehr Bergführer ausgebildet. Damit wird auch ein Beschäftigungsproblem im tibetischen Gebiet gelöst. Früher haben das nur Ausländer gemacht. Deshalb wollte ich die Schule eröffnen."

Momentan lernen in dieser Berufsschule 42 Schüler, fünf davon sind Frauen. Der jüngste Schüler ist 15 Jahre alt und alle kommen aus Tibet. Tsering Tendar, der an der Schule lehrt, sagt, der Unterricht vermittle vor allem Kultur und die Techniken des Bergsteigens:

„Bei der Kulturstunde stehen Tibetisch, Chinesisch, Englisch und Geographie sowie Geschichte, Moral und Theorie über Bergsteigen auf dem Plan. In den praktischen Stunden werden Klettern und Knoten trainiert."

2002 hat die tibetische Bergführerschule mit der französischen staatlichen Fachhochschule für Bergsteigen und Skilaufen eine langfristige Kooperationsbeziehung initiiert. Dazu noch einmal Nyima Tsering Gründer der Schule in Tibet:

„Wir haben eher einen technischen Austausch mit der französischen Seite. Wie zum Beispiel im Bereich der Rettung in der Höhe. Wir senden aber auch Studenten dorthin zur Ausbildung."

Bis heute haben 300 Schüler die Ausbildung an der tibetischen Bergführerschule absolviert. Sie meisterten Fremdsprachen und Bergsteiger Know-how. Laut Lehrer Tsering Tendar werden viele Absolventen nach dem Abschluss von der Shengshan Bergsport GmbH aufgenommen. Andere schließen sich der tibetischen Bergsteigervereinigung an oder arbeiten beim tibetischen Bergsteigerverband. Wieder andere treten in die Grenzverteidigungsabteilung ein. Tsering Tendar sagt, die Schule habe die lokale Beschäftigung gefördert:

„Die Berufsschule hat zwei Probleme gelöst. Viele Kinder von Landwirten und Hirten hatten vorher keine Chance zum Studium. In dieser Schule können sie etwas lernen und bekommen eine andere Arbeitsperspektive. Zweitens werden viele Unternehmen und der Handel im Bergtourismus vorangetrieben. Das spielt eine wichtige Rolle bei der lokalen Tourismuswirtschaft."

Sicherlich ist es auch von Vorteil, dass Einheimische in diesem Bereich ausgebildet werden. Schließlich kennt sich wohl kaum ein Ausländer so gut aus im tibetischen Hochgebirge, wie die Menschen, die dort aufgewachsen sind.

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Zhu Qing'an

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