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Hälfte der Uni-Buchläden musste in den letzten fünf Jahren schließen
  2015-10-08 17:01:53  cri

Zu Beginn des neuen Semesters hat das chinesische Bildungsministerium begonnen, die Anzahl, das Ausmaß, die Eigenschaften und die finanzielle Lage von Universitätsbuchläden zu untersuchen. Innerhalb der letzten fünf Jahre wurde fast die Hälfte aller privat betriebenen Buchläden in oder in der Nähe von Universitäten im Beijinger Bezirk Haidian geschlossen. Im Jahr 2014 hat Haidian angekündigt, jährlich vier Millionen Yuan RMB für die Entwicklung von Buchläden zu investieren. Die meisten Uni-Buchläden informieren sich über dieses Projekt jedoch nicht. Den betreffenden Behörden zufolge kann es jedoch auch vorkommen, dass Buchläden nicht auf die Unterstützungsliste aufgenommen werden, obwohl sie den Standards entsprechen.

Der berühmte „Sinologie-Buchladen" an der Peking-Universität wurde vor zwei Jahren geschlossen. Ein Teil der Studenten und Lehrer kennt ihn schon nicht mehr. Trotz Beginn des neuen Semesters sind auch die Buchläden „Boyatang" und „Yecao" nur spärlich besucht. Am Vormittag kommen nur 30 Kunden. Die Angestellte Frau Yang hat sich bereits daran gewöhnt. „2007 und 2008 lief der Buchladen sehr gut, deshalb konnten wir die Miete bezahlen. In den letzten zwei Jahren entspricht die Miete einem Anteil von 80 Prozent des Gesamteinkommens, was schwierig für Betrieb ist."

Die Master-Studentin Wang Min klagt: „Die Buchläden an der Uni haben ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Es ist traurig, wenn sie schließen. Man sieht sie zwar als kulturelles Symbol der Unis. Allerdings bieten die Studenten und Universitäten den Buchläden keine substanziellen Sicherungen."

Steigende Mietpreise, die Konkurrenz von Online-Anbietern und veränderte Lesegewohnheit gehören zu den Hauptgründen für die Schließung der Buchhandlungen. Der Wettbewerb um den Preis ist das größte Problem, denn den Studenten ist der Preis wichtig. Im Buchladen werden neue Bücher mit einem Rabatt von 25 Prozent verkauft. Dennoch sind die Bücher im Internet günstiger. Auch im Vergleich zu großen Buchhandlungen können die kleinen Uni-Buchläden nicht mithalten.

Der Untersuchung des chinesischen Bildungsministeriums zufolge hoffen 66 Prozent der Befragten auf literarische Salons und 22 Prozent erwarten supermarktähnliche Buchläden mit Selbstbedienung.

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