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Plötzlich Prinzessin – falsche Qing-Erbin erschleicht sich Millionen
  2015-09-17 10:25:19  CRI

 

Plötzlich Prinzessin: Eine Chinesin aus Henan hat sich selbst in den Stand einer Adeligen erhoben und damit unzählige Landsleute geprellt.

Es war ein schöner Traum, den Wang Fengying, eine arbeitslose Landwirtin aus dem Kries Lushi, träumte. Einmal Prinzessin sein, ohne finanzielle Sorgen, dafür aber viel Ruhm und Verehrung. Die 49-Jährige hat laut lokalen Medienberichten kurzum entschieden, sich als eine Nachfahrin der Aisin Goro auszugeben, einer Familie, die das Land in der Qing-Dynastie von 1644 bis 1911 regierte.

Handschellen statt Krone. Die falsche Prinzessin wird abgeführt.

Von Februar 2013 bis Juli 2014 gelang es Wang mit ihrem schönen Märchen, sich mehrere Millionen Yuan RMB zu erschleichen. So wurde aus der falschen Prinzessin zumindest kurzzeitig eine reiche Frau. Wang gab an, dass bei den Behörden umgerechnet über 100 Milliarden Euro ihres Familienerbes liegen würden. An dieses könne sie allerdings nur gelangen, wenn sie an entsprechende Beamte diverse Schmiergelder zahlen würde. Diese Gelder gaben ihr und ihrem Komplizen, einem Arbeitslosen aus Xi'an, gutgläubige Mitmenschen nach dem Versprechen, ein Vielfaches der Investition zurück zu bekommen.

Während der "Herrschaft" der imperialen Bäuerin gelangte Wang mit den erschlichenen Millionen zu einem neuen Auto und zu einer neuen Wohnung. Um ihre Opfer zu überzeugen, hat das Betrügerpaar in Xi'an eigens eine Firma gegründet, Schatzkarten angefertigt und mit falschen Dollarnoten und falschen Goldbarren förmlich um sich geschmissen. Das viele falsche Geld wurde Wang schließlich zum Verhängnis. Einer der sechs Investoren, alle zwischen 60 und 80 Jahre alt, der mit seinem Anteil alte Schulden bezahlen wollte, erschrak zutiefst, als er erfuhr, dass es sich bei den vielen grünen Scheinen um Blüten handelte. Der schöne Traum zerplatzte.

Nach der Verhaftung im vergangenen Jahr wurde Wang Fengying Anfang September von einem Gericht in Shaanxi zu einer Haftstrafe von 13,5 Jahren verurteilt. Ihr falscher Prinz bekam 12 Jahre. Darüber hinaus soll das erschlichene Geld zurückbezahlt werden. Beide Beschuldigten haben Berufung gegen ihre Urteile eingelegt.

Derweil ruht die echte letzte Nachfahrin der Aisin Goro, die Manchu-Prinzessin Jin Moyu 金默玉, in Frieden in Beijing. Die 17. Tochter von Shanqi, dem 10. Sohn von Prinz Su, starb am 26. Mai 2014 im Alter von 95 Jahren in Beijing.

Von Marie Müller-Diesing

Fotos via South China Morning Post und china.org.cn

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