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„Bildung verändert das Schicksal" – Ozeksi Paziris Weg an die Uni
  2015-09-10 18:27:11  cri

Mit einem lauten Pfeifen fährt Zug T9508 aus Aksu nach Urumqi langsam ab. Der 20-jährige Ozeksi Paziri schaut aus dem Zugfenster noch einmal auf den vertrauten Obstgarten und kann seinen tränenerfüllten Blick lange nicht abwenden.

Ozeksi Paziri verlässt zum ersten Mal seine Heimat und Familie. Er will studieren. Sein Bruder Pahar Paziri hat immer gesagt, solange auch nur eine Person der Familie das Studium schafft, dann gibt es Hoffnung. Ozeksis Familie wohnt in einem Dorf nahe der Stadt Aksu im Süden des Autonomen Gebietes Xinjiang, wo das durchschnittliche Einkommen der Bewohner niedrig ist. Weil er sich kein eigenes Zuhause leisten kann, wohnt Ozeksis Bruder auch nach seiner Hochzeit noch bei seinen Eltern. Sieben Menschen leben gemeinsam in drei kleinen Zimmern.

Im Juli dieses Jahres hat Ozeksi Paziri die Zulassung der Chongqing-Universität bekommen. In seinem Dorf gibt es nur wenige Studierende. Die meisten seiner Freunde sind Bauern oder gehen zum Jobben in die Stadt. „Ich möchte nicht so ein Leben. Ich muss studieren", sagt der ehrgeizige junge Mann, denn „Bildung kann das Schicksal verändern."

Doch die Studiengebühren in Höhe von 4.600 Yuan RMB sind eine große Belastung für die Familie aus Xinjiang, die im Jahr unter 10.000 RMB (etwa 1.400 Euro) verdient. Deswegen machte Ozeksis Uni-Zulassung seine Mutter sowohl fröhlich als auch besorgt. Als sie bereit war, sich Geld von ihren Verwandten zu leihen, bekam Ozeksi glücklicherweise ein Stipendium. 6000 Yuan stellte die Provinz Zhejiang für den jungen Studenten zur Verfügung.

Um Studierenden aus armen Familien zu helfen, hat der Stab der Provinz zur Unterstützung Xinjiangs einen Fonds mit fünf Millionen Yuan bereitgestellt. 800 junge Menschen aus Aksu profitieren davon. Die Beihilfen können nicht von Grund auf die Situation dieser Studierenden verändern, aber sie ermöglichen zumindest den Gang an die Universität, sagt Stabskommandeur Xu Jiping.

Ozeksi liegt wach im Zug. Er ist aufgeregt. Lehrer möchte er später einmal werden, um mehr Kindern aus seiner Heimat mehr Möglichkeiten für die Zukunft zu bieten.

Text: Xu Duo

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