Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Hüter der Wälder auf dem Dach der Welt
  2015-09-07 09:36:42  cri

 Der tibetische Kreis Bome liegt in einem Naturschutzgebiet mit dichten Wäldern. Der 79-jährige Dawa war über viele Jahre hinweg als Waldwächter des Kreises tätig. Trotz seines hohen Alters kümmert er sich weiterhin um den Naturschutz seiner Heimat


(Dawa)

Der 79-jährige Dawa wohnt mit Frau, Sohn und Schwiegertochter in einem Holzhaus im Gebirge. Obwohl er wegen seines hohen Alters keine Feldarbeit mehr verrichten kann, macht er täglich eine Runde durch die Wälder, um zu schauen, ob jemand illegal Bäume fällt oder Wildtiere jagt. Seit über zwei Jahrzehnten übt er den Beruf des Waldwächters aus. 1999 stieg Dawa in diesen Beruf ein.

„Ich war über 50 Jahre, als ich mich für die Stelle des Waldwächters bewarb. Zu jener Zeit war die Situation der illegalen Holzfällung und Wildtierjagd im Dorf ein ernsthaftes Problem. Die Holzfällung war unter den Bauern bereits zu einem Teil des Alltags geworden."

Der Kreis Bome liegt im Südosten Tibets. Das milde und feuchte Klima ist bestens geeignet für das Wachstum von Wäldern. Im Urwald von Bome wachsen über 80 Baumarten, über 80 geschützte Wildtierarten sind hier zu Hause. Mängel im Schutz von Fauna und Flora führten zu einer schwerwiegenden Zerstörung der Umgebung. Erst ab den 1980er Jahren setzte die Regierung eine Reihe von Projekten für den Waldschutz um, auf deren Grundlage die Walddeckungsrate von den ursprünglichen 28 Prozent auf 43 Prozent im Jahr 2012 ansteigen konnte.


(Der Kreis Bome )

Da mit illegaler Holzfällung und mit der Wildtierjagd beträchtliche Gewinne gemacht werden können, kommen Wirtschaftsverbrechen immer wieder vor. Das Büro für Öffentliche Sicherheit des Kreises Bome mit nur acht Mitarbeitern ist für den Schutz der 16.700 Quadratkilometer großen Wälder zuständig. Dawa Tashi, stellvertretender Leiter des Büros für Waldsicherheit des Kreises Bome betont die gute Kooperation der lokalen Waldwächter mit der Waldpolizei:

„Wir gehen mit den Waldwächtern so gut um, als ob sie unsere eigenen Familienmitglieder wären. Bei Fällen der Kriminalität rufen sie uns so bald wie möglich an. Sie unterstützen uns bei der Arbeit und lassen uns manchmal bei ihnen zu Hause übernachten. Viele Waldwächter haben ein hohes Ansehen im Dorf. Einige sind gar zu Dorfvorstehern aufgestiegen."

Als der älteste Waldwächter genießt Dawa im Dorf ein hohes Ansehen. Karma, der zwei Jahrzehnte lang als Waldwächter tätig war, erzählt:

„Alle schätzen ihn sehr. Dawa hat eine über 20-jährige Erfahrung als Waldwächter. Ich habe von ihm vieles über den Waldschutz gelernt."

Vor dem Holzhaus der Familie Dawas wachsen üppige Spießtannenwälder, die 2005 von dem Magazin „Chinesische Nationale Geographie" zu den zehn schönsten Wäldern Chinas gewählt wurden. Die Spießtannenwälder sind heute ein touristisches Highlight der Region und haben den Bewohnern des Dorfes Bakha großen Reichtum beschert. Dazu Tsering von der Gemeindeverwaltung:

„Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei 14.000 Yuan RMB und hat damit das Durchschnittsniveau des Landes übertroffen. Ein großer Teil der Gelder stammt aus der Ausgleichszahlung für öffentliche Wohlfahrtswälder. Wegen der geringen Anzahl der Dorfeinwohner und der großen Waldfläche bekommt jeder Haushalt pro Jahr 8.000 bis 9.000 Yuan RMB. Dank des hervorragenden ökologischen Umfelds und dem touristischen Reichtum boomt der Tourismus in der Region. Wir haben vor, das Dorf Bakha zu einem touristischen Vorbild auszubauen."

Text von Xiaolan
Gesprochen von Zhong Xi

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China