Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Die Hezhe singen wieder
  2015-09-02 10:46:47  cri

Beim Zusammenfluss vom Songhuajiang und Heilongjiang in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang liegt die Stadt Tongjiang. Nach etwa 30 Minuten mit dem Auto erreicht man vor dort aus eine Gemeinde der ethnischen Minderheit Hezhe. Der Ort liegt am südlichen Ufer des mittleren Flusslaufs des Heilongjiang. Bei einem Blick über den Fluss sind schon russische Dörfer zu sehen.

Es ist die größte Ansiedlung der kleinsten nationalen Minderheit in China. Etwa 500 Angehörige der Hezhe, die ungefähr zehn Prozent der gesamten Bevölkerungszahl dieser Nationalität landesweit ausmachen, leben dort. Die Hezhe sind in China besonders bekannt für ihre Volkslieder und das bekannteste Lied ist die Barkarole von Ussuri aus den 1960er Jahren.

Doch vor etwa 70 Jahren stand die Verbreitung der Volkslieder durch die japanische Aggression vor dem Aus. „Die Leute von Hezhe führen heutzutage ein gutes Leben. Doch damals bin ich unter der gewaltsamen Verwaltung der Japaner fast kaputt gegangen", sagt der 80-jährige You Yufa. Er ist einer der noch lebenden Zeitzeugen für die Gewalttaten der japanischen Armee. „Mit einer Holzstange haben wir Fische gefangen. Wir essen im Sommer und auch im Winter Fisch und beim Fischen singen wir. Doch dieses Leben hat sich nach der Besatzung verändert", erklärt You Yufa weiter. Er und andere Bewohner wurden gezwungen, in die Wüsten und Moore zu gehen, dort gab es weder Wasser noch Fische. Die Menschen mussten ihre Lebensgewohnheiten umstellen und so verebbten ihre Fischerlieder. „Da wir nicht mehr fischten, haben wir auch allmählich keine Lieder gesungen." Kurz nach der Vertreibung brach dann auch noch eine Seuche aus. Viele Bewohner starben. Nach drei Jahren blieben hoch im Norden weniger als 60 Leute übrig.

Die japanischen Soldaten betrieben während ihrer Besatzung eine ethnische Vernichtungspolitik. Bis zur Gründung der Volkrepublik China 1949 ist die Zahl von einst 3.000 Hezhe vor dem Krieg auf 300 Angehörige dezimiert worden.

Nach der Gründung der Volksrepublik bauten die Überlebenden ihre Heimat wieder auf. Mittlerweile hat sich die Zahl der Angehörigen dieser ethnischen Gruppe auf 5.000 erholt. Und sie fischen und singen wieder an den Flüssen Heilongjiang und Songhuajiang. Neben traditionellen Liedern haben sie auch neue geschaffen. Darin besingen sie das neue Leben und die schöne Zukunft.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China