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Den Berg überwunden: Erste Straße verbindet tibetisches Mêdog mit Außenwelt
  2015-08-14 17:07:14  cri

Der Galongla Berg befindet sich im Kreis Mêdog nahe der Stadt Nyingchi im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet und ist 4800 Meter hoch. In Mêdog leben die Monba- und Lhoba-Ethnien. Das Klima ist unbeständig. Schneelawinen und Erdrutsche sind keine Seltenheit. Vor 2013 war Mêdog der einzige Kreis in China ohne befestigte Straßen. Der gigantische Berg blockierte den Weg in die Außenwelt. Wir nehmen Sie in den folgenden Minuten mit auf eine Reise in die Wildnis, die seit 2013 über eine Straße in die Außenwelt verfügt…

Danzengjiangcuo ist 41 Jahre alt und gehört der Monba-Nationalität an. 17 Jahre lang hat er Güter von A nach B transportiert. Zu Fuß.

 

„Als ich kleiner war, haben mir die älteren Träger viel erzählt. Wir haben jeden Tag Waren ausgetragen. Wenn wir auf Bergrutsche oder andere schwierige Situation stießen, haben sie mir erklärt, was ich machen soll."

Als er anfing, war Danzengjiangcuo erst 12 Jahre alt. Er fürchtete sich sehr vor dem gefährlichen Galongla-Berg und dem reißenden Strom Yarlung Tsangpo.

„Einmal sind wir auf den Galongla gegangen. Es regnete stark und wir hatten sehr schwere Sachen zu tragen und waren sehr müde. Am Tag davor erst war ein Träger ins Wasser gefallen. Wir waren damals sehr ängstlich."

Menschen von außerhalb sehnten sich nach der Abgeschiedenheit Mêdogs. Den Einheimischen blieb zum Überleben allerdings immer nur der beschwerliche Weg nach außen.

Wie der Vize-Direktor des Verkehrsamts von Mêdog, Mimaciren, erklärt, versuche die Regierung schon seit den 1960er Jahren, den Straßenbau voranzutreiben. Aufgrund fehlender Finanzierung und komplizierter baulicher Ausgangssituation sei das bisher kaum gelungen.

Ab 2008 wurde das Investitionsmaß wesentlich aufgestockt und so konnte fünf Jahre später die erste Straße fertiggestellt werden.

„Wir haben durch den Galongla einen Tunnel gegraben mit großen Maschinen und moderner Technik. Der Tunnel hat eine Länge von drei Kilometern. Das war wahrlich keine leichte Aufgabe."

Die Verkehrssituation hat sich bis heute wesentlich verbessert. Kosten für Baumaterialien oder Transport von Waren in Mêdog sind gesunken. Auch die lokale Wirtschaft erlebte mit der neuen Straße einen Aufwind. Und Danzengjiangcuo muss nicht mehr zu Fuß gehen. Er ist nach dem Bau der

Straße Zhamog-Mêdog, LKW-Fahrer geworden.

„Zurzeit gibt es sowohl Brücke als auch Betonstraße. Nach Bomê brauche ich sieben Stunden und die Straße ist breit genug, zwei Fahrzeuge passen durch. Früher hat der Stau hier einige Stunden und manchmal ein bis zwei Tage gedauert."

Danzengjiangcuo transportiert mit dem Lkw Sand und Gemüse. Er träumt nun von einer dritten Karriere.

„Jetzt ist die Straße fertig und man braucht nur einige Stunden bis in den Kreis Bomê. So sind die Touristen mehr geworden. Ich möchte ein Familienhotel öffnen und traditionelles Essen anbieten."

Übersetzt von Yu Yue
Gesprochen von Zhongxi

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