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Die Geschichte des Leuchtturms Tuandao und seines Wärters
  2015-06-17 15:26:03  cri

 

Der Leuchtturm Tuandao steht an der Jiaozhou-Bucht der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao und spielt eine wichtige Rolle bei der Navigation. Er gewährleistet die Sicherheit aller Schiffe, die durch die Bucht fahren. Heute werden wir diesen Leuchtturm besuchen und Wang Bingjiao, den alten Leuchtturmwärter kennenlernen.

Der Leuchtturm Tuandao in Qingdao hat eine lange Geschichte. Im Jahre 1900 haben Deutsche ihn in der Jiaozhou-Bucht erbaut. Der achteckige Turm ist 24 Meter hoch. Sein Signal ist 15 Seemeilen weit zu sehen. Im Jahre 2006 wurde der Leuchtturm Tuandao in die Liste der staatlichen Denkmäler aufgenommen.

Wang Bingjiao, ist der derzeitige Leuchtturmwärter und arbeitet schon seit der Mitte der 1970er Jahre hier. Damals war Wang noch ein Soldat der Chinesischen Volksbefreiungsarmee.

„Damals waren wir Soldaten und machten alles auf Anordnung des Staates. Wir wurden alle in Qingdao eingesetzt. Ich sollte in Tuandao arbeiten, weil ich besser ausgebildet war. Damals war ich 18 Jahre alt, mittlerweile arbeite ich schon mehr als 40 Jahre hier."

Anfang der 1980er Jahre hat der Staat genehmigt, die Verwaltung des Leuchtturms Tuandao dem Verkehrsministerium zu übertragen. Seitdem ist Wang kein Soldat mehr. Er arbeitet aber weiterhin als Wächter des Leuchtturms, jetzt im Zivildienst. Wang findet, die Einwohner in der Stadt schenken dem Leuchtturm nicht so viel Aufmerksamkeit und deshalb sei es sehr wichtig für einen Leuchtturmwärter, die Einsamkeit zu überwinden.

„Obwohl ich von der Armee in den Zivildienst gegangen bin, ist die Arbeit weiterhin die gleiche wie früher. Damals waren die Arbeitsbedingungen nicht so gut wie heute. Ich hatte nicht mal einen Fernseher. Die besten Haushaltsgeräte waren eine Taschenlampe und ein kleines Radiogerät. Damals war es sehr viel langweiliger als heute. Aber doch schon deutlich besser als es noch die Wärter vor mir hatten."

Jeder Besucher des Leuchtturms ist davon beeindruckt, dass der Leuchtturm immer noch so neu aussieht. Wang Bingjiao sagt, in den vergangenen 40 Jahren habe er täglich jede Ecke des Leuchtturms saubergemacht, egal wie schlecht das Wetter war.

In den Augen von Wang ist sein Leuchtturm einer der wichtigsten Leuchttürme in Qingdao, weil es in der Nähe des Leuchtturms viele Riffe gäbe. Deshalb sei der Leuchtturm Tuandao von großer Bedeutung für die Sicherheit aller Schiffe, die durch die Jiaozhou-Bucht fahren.

„Das Signal des Leuchtturms ist 15 Seemeilen weit zu sehen. Wir haben rotes, grünes und weißes Licht. Rot bedeutet Vorsicht vor Inseln, Grün bedeutet Vorsicht vor Riffen und Weiß bedeutet die Fahrlinie ist sicher. In den vergangenen Jahren hat es bei uns keine Unfälle gegeben."

Das Leben im Leuchtturm ist langweilig, aber für Wang Bingjiao sind die harten Arbeitsbedingungen hier eine Freude. Manchmal bastelt er sogar einige kleine „Erfindungen". Da die Leuchten im Turm früher ab und zu zu heiß wurden, hat er einen Ventilator erfunden, der die Lichter wieder abkühlt.

„Ich hatte mehrere Ideen wie man die Leuchten abkühlen kann. Vor knapp zwei Jahren habe ich es dann endlich geschafft, einen passenden Ventilator zu bauen. Bis heute arbeitet er immer noch tadellos."

Durch die Abkühlung mit dem Ventilator wird die Arbeitsdauer der Leuchte verlängert und damit spart der Staat viel Geld.

„Früher sind viele Lampen kaputt gegangen. Und wenn ich Nachtschicht hatte, habe ich sie immer angestarrt. Wenn eine kaputt ging, habe ich sie immer gleich ausgewechselt. Nachdem ich den Ventilator erfunden habe, hat sich das Problem erledigt. Eine Leuchte kostet mehr als 300 Yuan, damit haben wir viel Geld gespart. Früher sind in einem Monat drei bis vier Leuchten ausgegangen. Jetzt sind es nur noch sieben bis acht pro Jahr."

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Liu Yuanyuan

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