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Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg: CCTV zeigt Dokumentarfilm über Aufarbeitung
  2015-06-11 08:30:45  cri

Am vergangenen Samstag- und Sonntagabend hat das chinesische Staatsfernsehen CCTV einen vierteiligen Dokumentarfilm mit dem Titel „Licht und Schatten - Auseinandersetzung Deutschlands und Japans mit dem Zweiten Weltkrieg" ausgestrahlt. In dem Film wurden die unterschiedlichen Einstellungen beider Länder gegenüber dem Krieg dargestellt. Sowohl bei den Zuschauern als auch in den Medien wurde die Dokumentation interessiert aufgenommen.

Aus neuen Aspekten und in Form eines Vergleichs seien die Filmemacher der unterschiedlichen Einstellung Deutschlands und Japans und den daraus resultierten Einflüssen nachgegangen, erklärte Liu Jiangyong, Vize-Direktor des Forschungsinstituts über gegenwärtige internationale Beziehungen an der Tsinghua-Universtität. Zwar habe es durchaus schon ähnliche Dokumentarfilme gegeben, der Vergleich jedoch sei eine wertvolle neue Herangehensweise.

In dem Film werden auch die rechtsextremen Kräfte in Deutschland thematisiert. Doch die deutsche Bundesregierung hat sich während der Spaltung sowie nach der Wiedervereinigung tiefgreifend mit ihrer Kriegsgeschichte auseinandergesetzt und die Nazis zur Rechenschaft gezogen. In Lehrbüchern erfuhren die jungen Deutschen über die Geschichte ihres Landes. Auch wurden Mahnmale über die Massaker errichtet. Um eine Versöhnung mit Frankreich zu erreichen, wurden Kohle- und Stahlunionen gegründet. Deutschland hat durch sein Verhalten bewiesen, weder Invasion noch Expansion zu betreiben.

Im Vergleich dazu wurde in Japan nach dem Krieg kaum über die Schrecken der Geschichte nachgedacht. Seit dem ersten chinesisch-japanischen Krieg war Japan ein Land des Militarismus und Imperialismus mit einem hohen Aggressivitätspotential. Die Kriegsverbrecher des Landes kamen ungestraft davon. Im Gegenteil, 14 hochkarätige Kriegsverbrecher werden am Yasukuni-Schrein geehrt. Seit Generationen besuchen japanische Politiker diesen Schrein. Die Friedensverfassung und die Geschichtslehrbücher wurden revidiert. Das Land hat entgegen der Potsdam-Deklaration und Kairo-Erklärung die besetzten Regionen anderer Länder nicht zurückgegeben.

Laut Professor Li Shi'an vom Institut für internationale Beziehungen an der Renmin-Universität ist der Militarismus in Japan wieder auferstanden. Shinzo Abe hat den Zweiten Weltkrieg unlängst gar als Befreiung der Nationen in Südostasien bezeichnet. Manche Japaner sehen nicht die Invasionen in andere Länder. Sie betrachteten Japan aufgrund der Atombomben als Opfer.

Die Aufarbeitung der historischen Vergangenheit ist nicht nur eine Frage der Geschichte sondern auch der Gegenwart. Trotz der Verbesserung der chinesisch-japanischen Beziehungen darf die Problematik der Verantwortung nicht in Vergessenheit geraten.

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