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Verbindung von Film und Oper soll Interesse an Peking-Oper wecken
  2015-05-25 09:38:08  cri

Die Peking-Oper, eine Darstellungskunst, die Musik, Gesang, Mimik, Tanz und Akrobatik kombiniert, ist die einflussreichste Opernart in China. Sie ist bekannt als Enzyklopädie der chinesischen Gesellschaft und Geschichte und Träger der 5.000 Jahre alten chinesischen Kultur. Sie wird von vielen als nationaler Schatz angesehen und ist ein immaterielles Kulturerbe Chinas. In den vergangenen Jahrhunderten wurde die Peking-Oper in Opernhäusern und im Fernsehen aufgeführt und sogar verfilmt. Der erste chinesische Film „Ding Jun Shan" basiert in Wirklichkeit auf einer gleichnamigen Peking-Oper.

Allerdings hat das Interesse des Publikums an dieser traditionellen Darstellungskunst in den vergangenen Jahrzehnten nachgelassen, insbesondere bei den jüngeren Generationen. Auf dem 5. Beijing International Film Festival wurden daher, passend zum 110. Jubiläum des ersten Peking-Oper-Films, fünf Spielfilme auf der Basis klassischer Stücke der Peking-Oper uraufgeführt. Ziel ist es, die traditionelle chinesische Kultur zu fördern, chinesische Geschichten zu erzählen und die Peking-Oper unter jungen Leuten und weltweit bekannter zu machen.

Dem Kunstforscher Zhao Shucheng zufolge gab es mehrere Gründe, die Filme zu produzieren.

"Der kulturelle Wert dieses Projektes liegt in der Präsentation des Reichtums der Peking-Oper. Dank der Nutzung digitaler Technologien und neuer Fortschritte in der Filmindustrie sind wir in der Lage, den Einfluss der Peking-Oper zu erweitern und ein größeres Publikum zu gewinnen."

Das Projekt wurde 2011 in Gang gesetzt. Es wird vom chinesischen Kulturministerium, dem Staatlichen Amt für Presse und Publikation und dem chinesischen Hauptamt für Rundfunk, Film und Fernsehen finanziert. Teil des Projektes sind Darbietungen der berühmtesten Peking-Operkünstler und -musiker.

Ähnlich wie bei der Verfilmung von Büchern ist auch die Verfilmung von Peking-Opern mit Herausforderungen verbunden.

Teng Junjie ist Produzent eines Peking-Oper-Films. Er nennt die zahlreichen Hindernisse, die er während der Produktion überwinden musste.

"Peking-Oper und Film haben jeweils ihre eigenen Besonderheiten. Es ist eine große Herausforderung für einen Regisseur, eine Bühnenproduktion auf die Leinwand zu bringen. Es gab dabei ein paar erfolgreiche, aber auch einige erfolglose Fälle. Es gibt dabei zwei Arten von Misserfolg: Erstens, die reine Aufzeichnung der Bühnenaufführung, wie bei Dokumentarfilmen, und zweitens, zu viele Änderungen der Darbietungen, sodass sie nicht als Peking-Oper erkennbar sind. Für mich ist es wichtig, nicht nur den Kern der Peking-Oper aufzugreifen, sondern auch einen echten Film zu drehen."

Bei Regisseur Xiao Lang ist die Situation ähnlich. Er habe ein paar Änderungen vorgenommen, um die Handlung zu straffen, so der Regisseur.

"Bei der Bühnenproduktion erscheint der Hauptdarsteller normalerweise im zweiten oder dritten Akt. Wenn der Kinobesucher aber während der ersten 30 Minuten nicht weiß, wer der Hauptdarsteller ist, wird er das Kino verlassen. Deshalb haben wir das Drehbuch geändert und der Hauptdarsteller erscheint schon im ersten Akt."

"Eine weitere Änderung ist, dass die Figuren nicht sagen, was sie gesungen haben und nicht singen, was sie gesagt haben. Die Rollen in der Peking-Oper wiederholen beim Gesang ihrer Arien häufig, was sie zuvor erzählt haben. Dies verlangsamt nicht nur das Tempo der Geschichte, sondern verwirrt auch das Publikum."

Moderne Filmproduktionstechnologien wie Surround-Sound oder 3D-Effekte sind bei der Produktion der Peking-Oper-Filme ebenfalls im Einsatz.

Teng Junjie zufolge zielt die Produktion von Peking-Oper-Filmen darauf ab, das Interesse des jungen Publikums an dieser traditionellen Kunstform zu wecken: "Wir haben eine Umfrage gemacht, wie man junge Leute ins Kino bringen kann. Die Nutzung traditioneller Mittel bei der Produktion von Peking-Oper-Filmen hat ihre Grenze. Wir haben Schüler an weiterführenden Schulen und Studenten befragt. Sie sagten, wir sollten neue Elemente hinzufügen, dann würden sie sich die Filme ansehen. Als wir sie fragten, ob sie sich für 3D-Filme interessierten, antworteten sie mit Ja."

Übersetzt von Xiao Lan

Gesprochen von Zhu Qing'an

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