Die Hochzeitsfotos von einem jungen tibetischen Paar haben sich auf den Mikroblogs der Volksrepublik wie ein Lauffeuer verbreitet. Auf den Aufnahmen sind traditionelle Szenen zu sehen, aber auch das Leben in der Stadt. Sie reflektieren den Spagat zwischen Modernität und Tradition.

Von den Flüssen und Schluchten des Hochlands bis zu den Wolkenkratzern in den Metropolen: Trachten, Gebetsmühlen, Yaks und Zelte treffen künstlerisch auf Sonnenbrille, Spielplatz, Café und Sportwagen.

Gerong Jiacuo stammt aus dem Kreis Rongzhagim Autonomen Bezirk der Tibeter Garze in Sichuan. Im wilden Westen der chinesischen Provinz leben die meisten Anwohner von der Landwirtschaft. Gerongs schöne Braut kommt aus einer Bauernfamilie im Kreis Barkamin in Ngawa. Beide sind Tibeter. „Das Leben in der Stadt ist vielseitig und macht uns Spaß", schreibt Gerong Jiacuo im Netz. „Doch wir haben auch das Gefühl, dass wir irgendwas verloren haben." Nach seinem Abschluss an der Zentralen Universität der Nationalitäten im Jahr 2009 ist der Tibeter nach Beijing gegangen. Vier Jahre lebte er in Chinas lebendiger Hauptstadt. Danach zog es ihn zurück in die Heimat. In Chengdu gründete er mit einem Schulfreund eine eigene Firma.

Die Fotoserie sei eine Auswahl von mehreren Shootings und Urlaubsbildern, erklärt Gerong Jiacuo. Der junge Tibeter hofft, damit die vielen Facetten seiner Kultur zeigen zu können. „In der heutigen Gesellschaft verlieren sich viele junge Leute beim Streben nach Erfüllung ihrer Träume. Durch die Fotos möchten wir zeigen, dass man dabei die ursprünglichen Ideale nicht vergessen sollte."