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Xiao Qingdao – Ein Hafen für Touristen
  2015-04-15 09:34:33  cri

 

Xiao Qingdao (auch Kleine Qingdao-Insel oder Arkona) ist eine Insel nahe der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao. Der Name Arkona geht auf die deutsche Kolonialzeit zurück. Heutzutage ist die Insel als ausgezeichneter Fluchtort vor der Hitze des Sommers eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Qingdao.

 

Die 24.000 Quadratmeter große Xiao Qingdao liegt 300 bis 400 Meter vom Festland entfernt und ist durch eine Straße verbunden. Auf der bewaldeten Insel befindet sich eine kleine Parkanlage. Die höchste Erhebung beträgt 17 Meter und bietet den Besuchern einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Qingdao.

Schon in der Ming- und Qing-Dynastie war Xiao Qingdao ein wichtiger Hafen der Stadt. Deutschen ist die Insel eher als „Arkona-Insel" bekannt. Der Name „Arkona" ist auf die Kreuzerkorvette SMS Arcona zurückzuführen. Die SMS Arcona, benannt nach dem Kap Arkona auf der Ostseeinsel Rügen, war ein Schiff der Flotte, die 1897 die Kiautschou-Bucht besetzte. Um 1900 wurde dort ein 15,5 Meter hoher Leuchtturm gebaut, der bis heute ein Wahrzeichen der Insel ist. Im Süden liegt ein kleiner Platz. In seinem Zentrum steht die Skulptur einer Schönheit, die das siebensaitige chinesische Zupfinstrument Guqin spielt. Dem Historiker Lu Hai aus Qingdao zufolge geht die Statue auf eine alte einheimische Legende zurück.

„Sie war die Tochter eines Fischers. Sie lebte auf der Insel und spielte gerne Guqin. Früher gab es keinen Leuchtturm. Deshalb spielte sie Guqin, damit ihr Geliebter nachts nach dem Fischfang durch die Melodie wieder nach Hause finden konnte."

In den 1930er Jahren wurden auf Xiao Qingdao Straßen, Pavillons und Grünanlagen errichtet. Sie wurde der Öffentlichkeit als Park zugänglich gemacht. In vielen literarischen Werken bekannter chinesischer Schriftsteller der Neuzeit wird Leuchtturm von Xiao Qingdao erwähnt. Dazu Lu Hai:

„Als der Dichter und Forscher Wen Yiduo in Qingdao war, hat er als erstes den Leuchtturm auf der Insel gesehen. Und auch der Dichter und Übersetzer Bian Zhilin, der Schriftsteller Zheng Zhenduo sowie weitere chinesische Schriftsteller haben in ihren Werken den Leuchtturm von Xiao Qingdao erwähnt."

Auf Xiao Qingdao werden seit Jahren verschiedene Pflanzen wie Blütenkirschen und Granatapfelbäume angebaut. Der 84-jährige Lu Hai erinnert sich noch gut an seine Kindheit, als er die Insel nur mit dem Schiff erreichen konnte. Nach wie vor ist er von der schönen Landschaft mit ihren einzigartigen Pflanzen beeindruckt.

„Damals konnte man die Insel nur mit einem Schiff erreichen. Nach der Ankunft am Kai der Insel musste man zu Fuß weiter zum Leuchtturm laufen. Auf Xiao Qingdao gibt es eine Lilienart, die man nur in Qingdao finden kann. Man nennt sie deshalb ‚Qingdao-Lilie'."

Nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 war Xiao Qingdao ein Militärstützpunkt. Seit 1988 ist sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich.

Im Jahr 2006 wurde der Leuchtturm auf Xiao Qingdao in die Liste für staatlichen Denkmalschutz aufgenommen. Inzwischen fungiert die Insel nicht mehr als wichtiger Schiffshafen. Sie ist ein Hafen für Touristen. Für die meisten Besucher ist die Insel ein Muss auf ihrem Reiseprogramm durch die Küstenstadt.

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Gao Mengyu

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