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Feuchtgebiet Zoigê braucht helfende Hände zum Schutz vor Verwüstung
  2015-02-06 14:37:12  cri

 

Zoigê (chinesisch Ruoergai) zwischen der nordwestchinesischen Provinz Qinghai und der südwestchinesischen Provinz Sichuan ist mit einer Fläche von einer Million Hektar das weltgrößte Feuchtgebiet auf einer Hochebene. Zoigê ist eine wichtige Wasserquelle für den Oberlauf des Gelben Flusses, der zweitlängste Fluss Chinas. In den vergangenen Jahren sind durch den Klimawandel und die Massen-Viehzucht bedrohliche Entwicklungen zu beobachten. Nun machen sich die Einwohner für ihre Heimat stark.

Aus der Vogelperspektive betrachtet macht der Gelbe Fluss im Feuchtgebiet Zoigê eine große Kurve. Laut Statistik erhöht sich das Wasservolumen des zweitlängsten Flusses Chinas durch das Feuchtgebiet um rund 30 Prozent, erklärt Zuo Lin, der Vizeleiter des Forstwirtschaftsamts des Kreises Zoigê:

„Das Feuchtgebiet spielt eine große Rolle bei der Wasserversorgung des Gelben Flusses. Zudem ist es sehr wichtig für die Sicherheit des Ökosystems des Landes."

Seit den 1970er Jahren ist die Fläche des Feuchtgebiets wegen des Klimawandels, der Überentwicklung der Viehzucht sowie des Bevölkerungswachstums nach und nach kleiner worden. Das Sumpfland wird immer trockener, die Weiden schrumpfen bis hin zur Wüstenbildung. In der Gemeinde Xiaman hat die Wüste sogar den Regierungssitz erreicht. Der Zustand des Feuchtgebiets ist kritisch. Bereits 1995 hat die Lokalregierung das Projekt zur Wüstenbekämpfung gestartet. Zum Schutz des Feuchtgebiets sollte die Viehzucht beschränkt werden. Einheimische zeigten dafür anfangs wenig Verständnis. Ihnen war nicht bewusst, wie sehr die Viehzucht die lokale Umwelt belastet. Bis sie eines Tages einen heftigen Sandsturm erlebten. Zuo Lin erinnert sich:

„Das Land in der Gemeinde Maixi wurde schwer verwüstet. 2003 mussten die Einwohner des Dorfs Zexiu in der Gemeinde den ganzen Sand selber auf dem Rücken wegtragen."

Seitdem 2006 auch das Forstamt des Kreises eingriff, hat sich die Situation beruhigt. Sand tragende Menschen sind nicht mehr zu sehen. Die Einstellung der Einheimischen habe sich grundlegend geändert, berichtet Zuo Lin:

„Nun beraten sie sich aus eigenem Antrieb mit uns. Sie betrachten die Bekämpfung der Verwüstung nicht mehr nur als die Angelegenheit der Regierung oder einer bestimmten Behörde, sondern als ihre eigene. So was hat es früher nicht gegeben."

Seit 2007 hat die Regierung der Provinz Sichuan mehr als 120 Millionen Yuan in die Bekämpfung der Verwüstung im Kreis Zoigê investiert. Mehr als 8000 Hektar Land sind wieder urbar gemacht worden. 2013 hat die Zentralregierung noch einmal 50 Millionen Yuan in das Projekt gesteckt. Zuo Lin:

„Der Staat hat sich stark entwickelt und ist nun in der Lage, mehr in den Umweltschutz zu investieren. Der Kreis hat diesem Bereich auch große Aufmerksamkeit geschenkt."

In Zoigê sind mittlerweile mehrere Naturschutzzonen errichtet worden mit Forschungsstationen, die u.a. den Klimawandel überwachen, weiß Xin Yan vom Feuchtgebietverwaltungsamt:

„Zoigê liegt auf der kalten Hochebene und ist geographisch sehr wichtig in Sichuan und in China. Jetzt ist es auch weltbekannt, viele Forschungsinstitute von der Beijinger Forstwirtschaftsuniversität zum Beispiel, oder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Chinesischen Akademie der Forstwirtschaft führen hier wissenschaftliche Untersuchungen durch."

Darüber hinaus haben sich immer mehr Einwohner aktiv am Schutz des Feuchtgebiets beteiligt. So auch Bauer Zhun'ga Zerang aus dem Dorf Tawa der Gemeinde Xiaman:

„Am Anfang der Verwüstung haben die Einwohner diese Frage nicht so wichtig befunden. Aber durch die Arbeit des Forstamts hat sich das geändert. Jetzt sind sie aktiv am Schutz beteiligt."

Die Bekämpfung der Verwüstung ist eine langfristige Aufgabe. Zuo Lin, der Vizeleiter des Forstamts des Kreises, sagt, dass es weiterhin an Fachkräften mangele. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Zoigê sind hart. Zuo hofft, dass in Zukunft mehr Menschen mit anpacken, um die schöne Landschaft im Feuchtgebiet zu erhalten.

Übersetzt von Li Yan
Gesprochen von Zhu Qing'an

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